Syncro T4 höher legen
T4 höherlegen (TravelT4)
Diese Zusammenfassung ist noch in Arbeit, also noch Unvollständig.
Vorwort
Diese Zusammenfassung ist keine komplette Aufstellung und Beschreibung der Fahrwerkstechnik oder der im T4 Verbauten Teile. Wer das wünscht, kann sich die Informationen unter WWW.T4-Wiki.de einholen. Hier geht es mehr um das: "Wie mache ich es"
Wie immer gilt: Durchführung auf eigene Gefahr. Ich übernehmen keinerlei Haftung für Schäden, oder dafür, dass das hier vollständig oder richtig ist. Ebenfalls können Änderungen in Ersatzteilnummern oder Preisen auftreten.
Vorderachse höherlegen
Die Vorderachse höherlegen ist schnell und einfach gemacht. Es wird einfach die Mutter des Drehstabes eingeschraubt (im Uhrzeigersinn).
Jedoch sollten einige Sicherheitsmaßnamen beachtet werden:
1. Die Gewindestange mit einer Drehtbürste reinigen.
2. Die Gewindestange mit Sprühfett, Fett, oder einem anderen geeignetem Mittel schmieren.
3. Das Fahrzeug abstützen (Böcke unterstellen), damit es nicht "abstürzen" kann.
4. Die Mutter des Drehstabes mit geeignetem Werkzeug in Uhrzeigersinn drehen.
Was passieren kann, wenn die Mutter auf der Gewindestange schwergägig geht, zeigen diese Bilder. Das Auto kann "abstürzen".
Der absturz sollte unbedingt vermieden werden, den man liegt ja drunter, wenn der Stab gedreht wird...
Ein Maß für die Standhöhe ist der Abstand zwischen Mutter und ende des Gewindes.
Dieser Abstand wird abhängig von der Standhöhe zwische 8 und 9 cm liegne.
Besonderheiten nach dem Höherlegen der Vorderachse
Es gibt 2 Dinge zu beachten, wenn das Fahrzeug vorn hoch gedreht wurde:
1. Die Freigängigkeit, der Inneren Manschette der Antriebswelle, sollte in ganz ausgefederten zustand, geprüft werden.
Sollte die Manschette doch den Träger berühren, so kann der Träger mit einem Hammer eingebeult werden, (dazu muss die Welle natürlich aufgebaut werden) um Platz zu schaffen. (Wie auf dem Bild zu sehen) Auch empfiehlt es sich, die etwas anders zu montieren. Sie wird auf der Welle nicht bis zu der vorgesehenen Nut vorgezogen, sondern sitzt vor der Nut (in Richtung Getriebe versetzt). Ebenfalls darauf achten, das bei der Montage neuer Manschetten, diese keinen Unterdruck aufbauen. Dazu mit einem dünnen Schraubendreher die Manschette von der Welle abheben und damit Luft rein lasse.
2. Das Fahrzeug sollte vorne etwas tiefer stehen als hinten. Also leicht Keilförmig.
Höherlegen der Hinterachse
Das Höherlegen der Hinterachse ist fast genau so einfach wie vorn, nur benötigt man Ersatzteile. Die Höhenänderung wird erreicht, durch das Unterlegen von Gummitellern, die bei VW gekauft werden können. Diese gibt es in 3 verschiedenen Stärken:
5 mm (Teile Nr: 7D0 511 139)
13 mm (Teile Nr: 7D0 511 147 A)
19 mm (Teile Nr: 7D0 511 147 B)
Und sehen so aus:
Wie zu sehen ist, befindet sich eine Nut in den Tellern, in denen die Endstücke der Federn sitzen. Bei Einbau unbedingt die Einbaulage beachten. Sie sollte sich nach der Nut im Achsschenkel richten.
Die Höhe des Fahrzeuges wird bestimmt durch die Anzahl und Dicke der Gummiteller. Es sollte jedoch nicht übertrieben werden, da sonst die hinteren Antriebswellen (wenn vorhanden)zu hoch beansprucht werden können. Der Winkel in dem sie arbeiten kann zu groß werden.
Anfangen sollte man mit einer 19 mm und einer 13 mm Scheibe. Beide werden oberhalb der Feder eingesetzt. Bei schwereren Fahrzeugen ist auch eine weitere 13er oder auch 19er Scheibe möglich. Diese wird dann unter der Feder eingesetzt.
Besonderheiten nach dem Höherlegen der Hinterachse
Um eine Überbeanspruchung der hinteren Antriebswellen durch ständigen zu hohen Antriebswinkel vorzubeugen, sollte man das hintere Differenzial absenken. Um das zu erreichen werden Abstandshülsen zwischen das Differenzial Lager und dem Träger verbaut.
Das Maß der Distanzscheiben die verbaut werden beträgt an der vorderen Aufhängung 16mm und an den hinteren beiden Aufhängungen 21mm. Die Scheiben sind hier aus Aluminium gefertigt, können aber auch aus Stahl sein. Der Durchmesser sollte mindestens dem der Getriebeaufhängung gleichen.
Es werden längere Befestigungsschrauben für das Differenzial benötigt. Hierbei bitte auf die richtige Zugfestigkeit achten.
Wie hoch soll ich mein Auto legen?
Die endgültige Höhe ist eigentlich jedem selbst überlassen. Allerdings sollte man für ein Fahrzeug im Alltagsgebrauch nicht übertreiben. Die Höhe die bis jetzt von den meisten gefahren wird und zu keinen nennenswerten Problemen geführt hat ist:
Vorne: obere Radlaufkante bis Radmitte = 46 cm
Hinten: obere Radlaufkante bis Radmitte = 47 cm
Das Fahrzeug sollte leicht Keilförmig stehen.
Es fahren auch manche mit Höhen von bis zu 52 cm, was dann aber schon der obere Anschlag der Drehstäbe sein dürfte und als "extrem" zu bezeichnen ist.
Federn und Drehstäbe
Beim höher legen des T4 werden keine Eingriffe oder Änderungen an den Feder oder Drehstäben nötig. Die originalen Federn und Drehstäbe können weiter verwendet werden.
Ein Austausch von Federn oder Drehstäben wird erst dann notwendig, wenn sich das Fahrzeuggewicht ändert. Meist sind Fahrzeuge die höher gelegt werden auch solche, die höher beladen werden. Nur in diesem Fall sollten die Federn oder Drehstäbe durch eine verstärke Version ersetzt werden.
Verstärkte Federn bei gleichbleibendem Fahrzeuggewicht bringen zwar grundsätzlich mehr Höhe des Fahrzeugs, weil die Feder natürlich weniger einfedern, aber diese Höhe bezahlt man mit deutlich schlechteren Fahrverhalten auf Straßen und im Gelände. Das Fahrzeug wird deutlich härter, was auf der Straße unangenehm ist und im Geländer, bei Verschränkungen, früher den Bodenkontakt verlieren lässt und damit eventuell auch den Antrieb.
Stoßdämpfer
Grundsätzlich können die originalen Stoßdämpfer weiter verwendet werden. Allerdings ist das dann eher halbherzig und kann zu Problemen führen.
Die Seriendämpfer sind für den Straßenbetrieb ausgelegt. Wenn man sein Fahrzeug aber höher legt, will man wohl auch öfter auf unbefestigten Straßen unterwegs sein. Das machen die originalen Stoßdämpfer eventuell nicht lange mit, da sie überhitzen und undicht werden können.
Als Abhilfe ist hier einen verstärkten Stoßdämpfer ein zu bauen. Diese Dämpfer sind meist Gasdruckdämpfer und durch ihre Bauart besser in der Lage, kurze Schwingungen (z.B. wie beim Befahren von Schotterpisten) weg zu stecken und überhitzen nicht so schnell.
Es gibt verschiedene Hersteller die solche Verstärkten Dämpfer für den T4 anbieten. Diese heißen dann oft "Schlechtwege Dämpfer".
Stoßdämpfer mit Sonderlängen
Die Firma Seikel bietet für den T4 Stoßdämpfer (verstärkte Gasdruckdämpfer) an, die ca. 2,5 cm länger sind als die originalen Dämpfer. Das ermöglicht einen längeren Federweg, was im Gelände natürlich von Vorteil ist.
Diese Dämpfer sind ausschließlich bei Seikel zu beziehen und erfordern unbedingt das Absenken des Differenzials.
Es gibt auch selbst gebaute Konstruktionen die diese Verlängerung erreichen. Auch hier muss natürlich das Differential abgesenkt werden, und es besteht ein gewisser Konflikt mit dem TÜV. Bei der Gelegenheit möchte ich noch einmal darauf hinweisen, das ich hier nicht dafür garantieren kann, das auch alles TÜV konform ist, ich zeige nur die technischen Möglichkeiten auf. Um die Legalisierung muss sich jeder selbst kümmern.
Achseinstellung
Nach dem höher legen müssen die Achswerte neu eingestellt werden. Die Einstellwerte sind abweichend von den originalen Einstellwerten.
Bei mir wurden folgende Werte eingestellt und haben sich als geeignet herausgestellt:
Vorn | Sollwert | Toleranz - | R zu L | Toleranz + |
Sturz Links | -0°50' | 0°20' | 0°20' | |
Sturz Rechts | -0°50' | 0°20' | 0°20' | |
Sturz | 0°40' | |||
Nachlauf Links | 2°10' | 0°30' | 0°30' | |
Nachlauf Rechts | 2°10' | 0°30' | 0°30' | |
Nachlauf | 0°30' | |||
Gesamtspur | -0°10' | 0°10' | 0°20' | |
Hinten | ||||
Sturz | -0°30' | 0°30' | 0°30' | |
Gesamtspur | 0°20' | 0°20' | 0°20' | |
Reifen
Eine weitere Möglichkeit um Höhe zu gewinnen ist es, größere Reifen zu verbauen. Der Vorteil hierbei ist nicht mehr Bodenfreiheit, sonder es können, bei folgend beschriebenen Reifengrößen, auch spezielle Geländereifen verwendet werden. Solche Reifen gibt es nicht in den original verbaute Reifengößen des T4.
Die gängigsten vergrößerten Reifengrößen sind 225/70R15, 215/75R15 oder bei Fahrzeugen mit 16" Bereifung 215/70R16 oder 215/65R16.
Die Unterschiede im Fahrverhalten oder im Kraftstoffverbrauch zwischen diesen Reifen sind eher gering. Auch die Größen liegen mit Ausnahme des 215/65R16 nicht weit auseinander.
Reifengröße | Durchmesser in cm | Abrollumfang in cm | Abweichung Abrollumfang zum original in % | Abweichung Durchm.zum original in cm | Höhengewinn in cm |
205/65R15 | 64,8 | 197,5 | -1 | -0,7 | -0,3 |
195/70R15 | 65,4 | 199,5 | 0 | 0 | 0 |
215/65R16 | 68,6 | 208,5 | 4,9 | 3,2 | 1,6 |
225/70R15 | 69,6 | 211,6 | 6,4 | 4,2 | 2,1 |
215/75R15 | 70,4 | 213,9 | 7,6 | 5 | 2,5 |
215/70R16 | 70,7 | 215 | 8,1 | 5,3 | 2,7 |
Wenn die hier beschriebenen Reifen aufgezogen werden ist eine Eintragung notwendig. Es gibt von Seikel und P2 Gutachten für diese Reifengrößen. Unter Zuhilfenahme von Vergleichsgutachten sind auch andere Felgen als die im Gutachten beschriebenen möglich.
Für die Eintragung ist ein Tachoangleich nötig. Die Abweichungen betragen mehr als 3%, daher muss ein Gutachten über das richtige Anzeigen des Tachos eingeholt werden. Bei manchen Fahrzeug/Reifenkombinationen muss der Tacho aber nicht angeglichen werden, da die Werkseitige Abweichung oft bis zu 7% beträgt. So kann es also sein, das trotz 215/75R15 Reifen, die eine Abweichung von 7,6% haben (errechneter Wert) das Tacho immer noch richtig anzeigt.
Sollte doch eine Angleichung nötig sein, so gibt es hier 2 Wege:
Entweder man kauft eine Box, welche die Frequenzweite dementsprechend modelliert, oder man nimmt mittels VAG-Com einen Eingriff im Tacho vor.
Wie bei der Programmierung des Tachos vorgegangen werden muss ist in der T4-Wiki beschrieben. Allerdings ist zu sagen, das diese Option nicht bei alles Kombiinstromenten funktioniert.