Italien Camping San Marino
Autor: Dokafun
In den Jahren 2005 und 2006 sind wir im Sommer an die Adriaküste gefahren, so ganz klassisch wie in den 60ern. Fahrzeug in den Jahren war noch ein Mitsubishi Pajero V 60 mit langem Radstand und Dachzelt sowie ein Trigano Faltzeltanhänger. Es waren die ersten Camping-Urlaube mit der ganzen Familie. In 2004 hatte ich es erstmals mit den Kiddies allein in Schweden versucht, während die Dame des Hauses in der Toskana zu einem Seminar weilte. Mit vereinten Überzeugungskräften ist es uns sodann gelungen, alle "unter einen Hut" zu bringen. Das ging nur mit der Kompromissformel "Ab in den Süden" und natürlich nicht nur mit einem 1,60m breiten Dachzelt für 4 Personen, sondern da mussten schon noch zusätzliche Schlafmöglichkeiten her. Ich habe dann für kleines Geld einen Trigano-Zeltanhänger in ebay geschossen, den ich im ersten Jahr unverändert ließ. Im zweiten Jahr kam aber dann sofort eine breitere Achse drunter, der Hänger wurde höher gelegt und verstärkt, erhielt flach liegende Stoßdämpfer, wurde auf das doppelte Gewicht aufgelastet und bekam die begehrte 100 km/h-Zulassung. Seitdem begleitet uns der Anhänger in jedem Sommerurlaub.
Nach einigen Umwegen (Zwischenübernachtung am Garda-See und über den Lago Trasimeno dann quer durch die südliche Toskana Richtung Adriaküste) haben wir dann einen Campingplatz in San Marino (Centro Vacance, 50,Strada S.Michele,San Marino,SM 47890,+39 0549 907292)ausfindig gemacht, der wirklich idyllisch gelegen ist und es einen in der Sommerhitze aushalten lässt. Es ist der einzige Campingplatz in San Marino und liegt ziemlich weit oben, jedoch noch unterhalb des eigentlichen alten San Marino und ist gut ausgeschildert. Alle Stellplätze sind mit Bäumen und hohen Hecken eingewachsen, am Rande des Platzes zur Straße hin sind dies aber auch Brutstätten für Mücken, was uns doch ziemlich gestört hat. Komischerweise war dies an anderen Stellen des Platzes nicht so.
Der Platz verfügt über ein großes Schwimmbad, welches aber auch und insbesondere öffentlich genutzt wird, was jedoch uns nicht gestört hat. Bei der Stellplatzwahl sollte man jedoch darauf achten, nicht allzu sehr in die Nähe des Schwimmbadbereiches zu gelangen, da die Musik und Animation einem ansonsten doch schon auf den Geist geht. Ein herausragendes Highlight ist allerdings der Umstand, dass zumindest zu unseren Aufenthalten dort Tauchkurse angeboten wurden, die auch von etlichen genutzt worden sind. Die Kinder waren begeistert und super stolz und sind zum Schluss mit offiziellem Tauchpass (Scuba Diving) auch mal 1 Stunde unter Wasser geblieben. Die Kosten für den Lehrgang habe ich jetzt nicht mehr im Kopf, aber es war überschaubar und allemal wert.
Die Sanitäranlagen sind für italienische Verhältnisse überdurchschnittlich, ebenso die Sauberkeit des Platzes und die Stellplatzgröße, teilweise über 100 qm. Es gibt aber auch deutlich kleinere Parzellen. Die Wahl des Platzes fiel auf San Marino, weil die näher am Meer gelegenen Plätze in Rimini und den benachbarten Strandbädern in den Sommermonaten nahezu ausnahmslos ausgebucht sind, von Dauercampern geprägt sind und teilweise winzige Parzellen aufweisen. Auch preislich sind diese Plätze strukturell eher oberhalb des Platzes in San Marino angesiedelt, wobei man wissen muss, dass in Italien die Preise generell teilweise deutlich über denjenigen in Deutschland liegen. Man muss für eine 4-köpfige Familie mit Auto und Zelt immer mit Preisen > 45€ pro Tag, teilweise bis zu 60 € rechnen.
Die Einkaufsmöglichkeiten dort und in der unmittelbaren Nähe sind eher unzureichend. Die Busanbindungen sind zwar vergleichsweise gut, Pendelbus nach Rimini zum Strand und auch Linienverkehr nach San Marino, die Bushaltestelle befindet sich unmittelbar am Platz. Wir haben es jedoch bevorzugt, den Platz eher als reinen Übernachtungsplatz zu nutzen und im übrigen Ausflüge mit dem Fahrzeug in die nähere und weitere Umgebung zu machen. Dafür bietet sich der Standort nahezu ideal an.
Touren:
Der Standort San Marino eignet sich gut für Tagestouren, wenn man mit seinem Fahrzeug beweglich ist. Genau danach wählen wir die Camping-Plätze auch immer aus, denn ich mag es nicht, 14 Tage an einem Ort quasi gefesselt zu sein. Von dort aus bieten sich Tagestouren nach Rimini, Ravenna, San Leo, St. Arcangelo, Gradara oder aber auch Urbino an. Dort wird teilweise eine außerordentlich gute Küche für vergleichsweise moderate Preise geboten, was wir oft genutzt haben.
Zu den Tagestouren wird es in der Doku einen separaten Beitrag geben.