Italien Tagestouren Adriaküste

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Autor: Dokafun

Nachfolgende Ausflugsziele bieten sich an, wenn man sich an der oberen Adriaküste aufhält und nicht immer an einem Standort verharren will. Wir hatten als zentralen Standort den Campingplatz in San Marino, siehe hierzu den separaten Beitrag in der Doku. Es handelt sich jeweils um klassische Tagestouren, teilweise kann man auch einige Ziele miteinander verbinden.

Rimini: Die Stadt, über Jahrzehnte hinweg als "Teutonengrill" verschrien, bietet heute einiges mehr, als man gemeinhin denkt. Es ist nicht mehr viel zu spüren von dem früheren Massentourismus a la heutiges Mallorca oder türkische Südküste. Der Wandel zum gehobenen italienischen Badeort mit überwiegend einheimischen Gästen erfolgte still. Die Stadt hat sich von den Sünden der 1960er und 1970er Jahre erstaunlich gut erholt. Super gepflegte Strandbäder, die denen auf der anderen Küstenseite am ligurischen Meer, etwa Viareggio, ist nichts nachstehen, gehobene Gastronomie zu allerdings auch gehobenen Preisen, keinerlei Stress bei der Parkplatzsuche und zu guter Letzt auch noch eine Stadt mit durchaus nennenswerter Geschichte. Was will man mehr? Immerhin ist die Stadt über 2.200 Jahre alt, was man durchaus an dem einen oder anderen Bauwerk abzulesen vermag, etwa der Tiberiusbrücke oder dem Augustusbogen. Aber auch aus neuerer Zeit sind einige sehr interessante Gebäudeensembles zu verzeichnen, z.B. die Piazza Tre Martiri mit dem berühmten Uhrturm.


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Ravenna: Auch diese Stadt ist über 2.500 Jahre alt. Ich habe die Stadt zunächst mit der größten römischen Mosaiken-Sammlung der Welt in Verbindung gebracht, aber nicht etwa, weil ich die in Ravenna gesehen hätte. Das muss ich unbedingt noch nachholen. Nein, weil ich die zweitgrößte Sammlung in Antakya, dem äußersten am Mittelmeer gelegenen Zipfel der Türkei, direkt an der syrischen Grenze gesehen habe und mich gefragt habe, wo denn die größte Sammlung beheimatet ist. Also wer da in die Gegend kommt: Anschauen! Als zweites kommt einem - bekannt von den Günther Jauch Fragen - natürlich der Gotenkönig Theoderich in den Sinn. Dessen Grabmal, gleich als erstes Bild unten in der Reihe, muss natürlich jeder sehen, so ein Blödsinn, es gibt schlicht nichts zu sehen. Im Mittelalter war Ravenna zeitweise unter der Herrschaft Venedigs,was man an einigen Bauwerken, z.B. der Festungsanlage Brancaleoneauch heute noch sieht. Dort finden teilweise Open-Air-Theaterveranstaltungen statt.


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San Marino: San Marino ist tatsächlich die älteste noch bestehende Republik der Welt. San Marino besteht aus neun Gemeinden, wobei natürlich der Hauptort San Marino selbst ist; einen Besuch wert ist aber auch die Gemeinde Borgo Maggiore, die quasi auf dem Weg zum Hauptort San Marino in der Nähe des Campingplatzes Centro Vacance liegt. In Borgo Maggiore kann man ganz gut für den täglichen Bedarf einkaufen; ein paar hübsche Fleckchen wie der Marktplatz und angrenzende Cafes laden auch zum Verweilen ein. San Marino ist in erster Linie durch seinen Status als Kanonenfutter im Fußball (Rekord war 0:13 gegen Deutschland) sowie durch den bis 2006 in Imola (Italien) stattgefundenen Großen Preis von San Marino in der Formel 1 bekannt. Der Zwergenstaat darf auch eigene Euro-Münzen prägen, die für ein Vielfaches des Nennwertes unter die Leute / Touristen gebracht werden. Den Hauptort San Marino fährt man am besten während der Woche am Morgen oder gegen Abend an, da an den Wochenenden und tagsüber, insbesondere in der Hauptsaison, der Ort völlig überlaufen ist. Ein Besuch ist jedoch in jedem Falle empfehlenswert. Wenn man Glück hat, gerät man in irgend ein Mittelalter-Spektakel oder kann ein Konzert geniessen. Die Panoramablicke über die weite Landschaft sind Atem beraubend. Die Restauration vor Ort ist fast ausschließlich auf Touristen ausgelegt. Da wir dort schon oft waren, suchen wir uns immer in einer der hintersten Nebenwege irgend ein kleines Restaurant und folgen dabei zur Mittagszeit unauffällig den einheimischen Geschäftsinhabern. Da sind wir noch nie enttäuscht worden. San Marino ist ein absolutes Highlight an der Adriaküste.

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San Leo: Der Oer San Leo liegt in der Nähe von San Marino, hat etwa 3.000 Einwohner und wird beherrscht von der oben auf dem Berg in etwa 600 m Höhe liegenden Festung. Der Weg dorthin ist ein hübscher Spaziergang. Die festung selbst ist nicht sehr interessant, der Ausblick von dort oben aber den "Aufstieg" allemal wert. Auch für San Leo empfehle ich eher die Abendstunden, insbesondere wegen der diversen dort befindlichen wirklich guten Restaurants, bei denen aber in aller Regel eine Vorbestellung erforderlich ist. Wir haben das zunächst so gehandhabt, dass wir bei irgend einer Tour erst dort vorbei gefahren sind und den Tisch für den Abend bestellt haben, dann weiter gefahren sind und unseren Tagesausflug genossen haben. Anschließend zurück zum Campingplatz, ein wenig ausgehfertig gemacht - vor allem für die jungen Damen war das Styling enorm wichtig - und dann haben wir einen wunderschönen Abend genossen. Späterhin hatte man natürlich die Telefonnummer und konnte sich beim Padrone telefonisch voranmelden.

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Urbino: Urbino ist wegen seiner Architektur und Kulturgeschichte Weltkulturerbe. Der Palazzo ducale ist das bedeutendste Bauwerk der Stadt. Gegenüber befindet sich der nach einem Erdbeben neu errichtete Dom. Auf der einen Seite ist die Stadt durchaus faszinierend, man atmet gewissermaßen (Kirchen-)geschichte, auf der anderen Seite jedoch fehlt der Stadt irgendwie das Lebendige und Fröhliche. Dadurch kommt eine etwas bedrückende Stimmung auf. Durchgängig wohl haben wir uns daher nicht gefühlt, obwohl wir dort das beste Fiorentiner Steak aller Zeiten gegessen haben, 650g mit Knochen, butterzartes Fleisch, himmlische Beilagen, höllisch guter Rotwein geschmacklich wie eine Rebensaftbombe. Da grinst man denn auch mal hoch zum Himmel und führt einen stillen Disput mit imaginären Erz-Bischöffen und sonstigen Würdenträgern über den Sinn und Unsinn von Fasten und sonstiger Genussverweigerung.

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