Kombiinstrument - Probleme mit den Kondensatoren: Unterschied zwischen den Versionen

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In den Kombiinstrumenten von 1996 - 1998 wurde bis auf wenige Ausnahmen ein kombinierter Spannungsregler und Schrittmotortreiber von Elmos verbaut, der als Randbeschaltung zwei Kondensatoren besitzt.
In den Kombiinstrumenten von 1996 - 1998 wurde bis auf wenige Ausnahmen ein kombinierter Spannungsregler und Schrittmotortreiber von Elmos verbaut, der als Randbeschaltung zwei Kondensatoren besitzt.
Diese neigen im Alter dazu, Probleme zu verursachen, was sich oft in Problemen mit zuckenden oder gar nicht mehr funktionierenden Zeigern äußert.  
Diese neigen im Alter dazu, Probleme zu verursachen, was sich oft in Problemen mit zuckenden oder gar nicht mehr funktionierenden Zeigern äußert.  
Da der Spannungsregler empfindlich ist und speziell für die Kombiinstrumente im T4 und Passat B4 (35i Facelift) entwickelt worden ist, sollten die Kondensatoren bei den ersten Anzeichen einer Fehlfunktion gewechselt werden.


Bei den frühen Hardwareversionen des Kombiinstruments gab es schon mehrere Fälle, in denen ein kurz geschlossener Kondensator die Leiterplatte zerstört hat.  
Ein besonderes Problem ist, dass einer der Kondensatoren zum Auslaufen neigt.  
Bei den späten Hardwareversionen mit Reserve-LED (KW 26/97 und KW47/97) neigt ein Kondensator zum Auslaufen. Das auslaufende Elektrolyt greift die Leiterbahnen an und führt somit zum Ausfall des Kombiinstruments. Hier lohnt ein vorsorglicher Tausch des entsprechenden Kondensators besonders.
Bei den Versionen 27/95 und 14/96 des Kombiinstruments wird durch das auslaufende Elektrolyt mit der Zeit die Versorgungsspannung kurz geschlossen, wodurch einige Bauteile und Leiterbahnen zerstört werden. Die Leiterplatte wird dadurch meist irreparabel beschädigt.
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Die frühen Versionen des Kombiinstruments erkennt man an der fehlenden Reserve-LED für den Kraftstofftank.  
Kombiinstrument_1996_1998_Brandschaden.jpg|Beschädigte Leiterplatte durch kurz geschlossenen Kondensator
 
Kombiinstrument_1996_1998_ausgelaufener_Kondensator.jpg|ausgelaufener Kondensator
Bei den späteren Versionen, die man an der Reserve-LED für den Kraftstofftank erkennt, verlaufen unterhalb des Kondensators drei Leiterbahnen, die vom Elektrolyt zerfressen werden. Dadurch fallen die Zeiger aus, was aber durch eine Reparatur der Leiterbahnen gut zu beheben ist.  
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Die beiden Kondensatoren befinden sich in der oberen, rechten Ecke der Leiterplatte und werden teilweise vom Rahmen der Drehzahlmesser-Skala verdeckt.
Die beiden Kondensatoren befinden sich in der oberen, rechten Ecke der Leiterplatte und werden teilweise vom Rahmen der Drehzahlmesser-Skala verdeckt.
Vor dem Auslöten muss die Einbaurichtung markiert werden.
Vor dem Auslöten muss die Einbaurichtung markiert werden.
Das ausgelaufene Elektrolyt sammelt sich meist erst unter dem großen Kondensator und ist vor dem Auslöten nicht sichtbar.
Sollte der große Kondensator bereits ausgelaufen sein, so sind der Bereich gründlich mit Leiterplattenreiniger oder Alkohol zu reinigen und evtl beschadigte Leiterbahnen zu reparieren.
Auch kommt es vor, dass das Elektrolyt die Durchkontaktierungen der Leiterplatte beschädigt. Ist dies der Fall, kann der Kondensator liegend eingebaut und von beiden Seiten verlötet werden. Er muss dann mit einem Klecks Heißkleber o.ä. gegen Vibrationen gesichert werden.
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Kombiinstrument_1996_1998_Brandschaden.jpg|Beschädigte Leiterplatte durch kurz geschlossene Leiterbahnen.
Kombiinstrument_1996_1998_ausgelaufener_Kondensator.jpg|ausgelaufener Kondensator bei den späteren Versionen
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Im folgenden soll auf die verschiedenen Hardware-Versionen eingegangen werden:
Im folgenden soll auf die verschiedenen Hardware-Versionen eingegangen werden. Die genaue Bezeichnung der jeweiligen Version findet man am unteren rechten Rand der Leiterplatte.


===KW 27/95===
===KW 27/95===
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===KW26/97 und 47/97===
===KW26/97 und 47/97===
Bei diesen Hardwareversionen neigt der große Kondensator zum Auslaufen. Nach dem Auslöten ist der Bereich der Leiterplatte gründlich zu reinigen.
Sind Leiterbahnen beschädigt oder angegriffen, müssen diese mitels Fädeldrähren repariert werden.
Auch kommt es vor, dass aus Elektrolyt die Durchkontaktierungen der Leiterplatte beschädigt. Ist dies der Fall, kann der Kondensator liegend eingebaut und von beiden Seiten verlötet werden. Er muss dann mit einem Klecks Heißkleber o.ä. gegen Vibrationen gesichert werden
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Kombiinstrument_1996_1998_ausgelaufener_Kondensator.jpg|ausgelaufener Kondensator
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Reichelt-Bestellnummern der Kondensatoren:<br>
Reichelt-Bestellnummern der Kondensatoren:<br>
EB-A 470U 25<br>
EB-A 470U 25<br>
RAD-FR 68/35
RAD-FR 68/35


== blaue KIs (ab 1998) ==
[[Datei:KI_blau_Elko_def_(1).jpg|thumb|400px|right|Ausgelaufener Kondensator (einer bereits ausgebaut)]]
Leider beginnen die ersten blauen KIs jetzt auch damit, das sich die Elektrolytkondensatoren verabschieden.
Sie laufen aus und das Elektrolyt beginnt die Leiterbahnen anzugreifen und die Metallflächen zu oxidieren.
Folge sind defekte Kombiinstrumente (Ausfall der Displays, Ausfall der Zeiger, usw).
Zum Glück sind die Leiterplatten fast immer rettbar.
Die blauen KIs enthalten vier (selten drei) Elkos. Drei in der Nähe des blauen Steckers, einer direkt neben dem Spannungsregler.
Je nach Generation des KIs sind verschiedene Kondensatoren verbaut worden. So haben die beiden "großen" Elkos mal 470µF und mal 680µF. Im Zweifel ist es aber nicht so wichtig den exakten Wert zu nehmen.
Kondensator-Werte (dahinter Reichelt Bezeichnung):
* 1x 47µF 16V: FR-A 47U 63
* 2x 680µF 16V (alternativ 470µF 16V): RAD KY 680/16 alternativ RAD KY 470/25
* 1x 220µF 16V: FR-A 220U 16
alle im Rastermaß 5 (RM5). Spannungsfestigkeit mind. 16 V, mehr geht natürlich auch.
=== Tausch der Kondensatoren ===
* KI ausbauen und [https://www.vwbuswiki.de/index.php?title=Kombiinstrument_-_Zerlegen zerlegen]
* Kondenstoren auslöten. Hier ist viel Hitze und eine große Lötspitze von Vorteil, da die Masseflächen sehr groß sind
{|
|[[Datei:KI_blau_Elko_def_(2).jpg | thumb | 200px | left]]
|}
* Elektrolytreste mit Spiritus (o.ä.) entfernen
{|
|[[Datei:KI_blau_Elko_def_(3).jpg | thumb | 200px | left]]
|}
* Neue Kondensatoren einlöten
In diesem Falle wurde die Leiterbahn bereits unterbrochen (direkt am Plus-Pin des ersten Elkos). Kaum sichtbar, aber super Messbar.
Daher, falls notwendig:
* Unterbrochene Leiterbahn ersetzen. Ich habe ein Stück Litze am Ausgang der Dioden angelötet und auf der anderen Seite der Platine an den Elko gelötet.
{|
|[[Datei:KI_blau_Elko_def_(5).jpg | thumb | 200px]]
|[[Datei:KI_blau_Elko_def_(6).jpg | thumb | 200px]]
|}
* KI wieder zusammenbauen und einbauen
{|
|[[Datei:KI_blau_Elko_def_(7).jpg | thumb | 400px | left | Test auf der Werkbank - zuvor leuchteten zwar alle Kontrollleuchten, aber weder die MFA, noch die Displays funktionierten]]
|}
[https://www.vwbuswiki.de/index.php?title=Kombiinstrument_-_%C3%9Cbersicht Zurück zur Übersicht]


[[Kategorie:Elektrik]]
[[Kategorie:Elektrik]]
[[Kategorie:Kombiinstrument]]
[[Kategorie:Kombiinstrument]]
[[Kategorie:Kombiinstrument Modifikationen]]
[[Kategorie:Kombiinstrument Modifikationen]]

Aktuelle Version vom 18. November 2021, 14:52 Uhr

Im Aufbau

grüne KIs (1996 - 1998)

In den Kombiinstrumenten von 1996 - 1998 wurde bis auf wenige Ausnahmen ein kombinierter Spannungsregler und Schrittmotortreiber von Elmos verbaut, der als Randbeschaltung zwei Kondensatoren besitzt. Diese neigen im Alter dazu, Probleme zu verursachen, was sich oft in Problemen mit zuckenden oder gar nicht mehr funktionierenden Zeigern äußert.

Ein besonderes Problem ist, dass einer der Kondensatoren zum Auslaufen neigt. Bei den Versionen 27/95 und 14/96 des Kombiinstruments wird durch das auslaufende Elektrolyt mit der Zeit die Versorgungsspannung kurz geschlossen, wodurch einige Bauteile und Leiterbahnen zerstört werden. Die Leiterplatte wird dadurch meist irreparabel beschädigt. Die frühen Versionen des Kombiinstruments erkennt man an der fehlenden Reserve-LED für den Kraftstofftank.

Bei den späteren Versionen, die man an der Reserve-LED für den Kraftstofftank erkennt, verlaufen unterhalb des Kondensators drei Leiterbahnen, die vom Elektrolyt zerfressen werden. Dadurch fallen die Zeiger aus, was aber durch eine Reparatur der Leiterbahnen gut zu beheben ist.


Die beiden Kondensatoren befinden sich in der oberen, rechten Ecke der Leiterplatte und werden teilweise vom Rahmen der Drehzahlmesser-Skala verdeckt.

Vor dem Auslöten muss die Einbaurichtung markiert werden. Das ausgelaufene Elektrolyt sammelt sich meist erst unter dem großen Kondensator und ist vor dem Auslöten nicht sichtbar. Sollte der große Kondensator bereits ausgelaufen sein, so sind der Bereich gründlich mit Leiterplattenreiniger oder Alkohol zu reinigen und evtl beschadigte Leiterbahnen zu reparieren.

Auch kommt es vor, dass das Elektrolyt die Durchkontaktierungen der Leiterplatte beschädigt. Ist dies der Fall, kann der Kondensator liegend eingebaut und von beiden Seiten verlötet werden. Er muss dann mit einem Klecks Heißkleber o.ä. gegen Vibrationen gesichert werden.



Im folgenden soll auf die verschiedenen Hardware-Versionen eingegangen werden. Die genaue Bezeichnung der jeweiligen Version findet man am unteren rechten Rand der Leiterplatte.

KW 27/95

Reichelt-Bestellnummern der Kondensatoren:
EB-A 470U 25
RAD-FR 220/16

KW 14/96

Reichelt-Bestellnummern der Kondensatoren:
EB-A 470U 25
RAD-FR 68/35

KW26/97 und 47/97

Reichelt-Bestellnummern der Kondensatoren:
EB-A 470U 25
RAD-FR 68/35


blaue KIs (ab 1998)

Ausgelaufener Kondensator (einer bereits ausgebaut)

Leider beginnen die ersten blauen KIs jetzt auch damit, das sich die Elektrolytkondensatoren verabschieden. Sie laufen aus und das Elektrolyt beginnt die Leiterbahnen anzugreifen und die Metallflächen zu oxidieren.

Folge sind defekte Kombiinstrumente (Ausfall der Displays, Ausfall der Zeiger, usw).

Zum Glück sind die Leiterplatten fast immer rettbar.

Die blauen KIs enthalten vier (selten drei) Elkos. Drei in der Nähe des blauen Steckers, einer direkt neben dem Spannungsregler.

Je nach Generation des KIs sind verschiedene Kondensatoren verbaut worden. So haben die beiden "großen" Elkos mal 470µF und mal 680µF. Im Zweifel ist es aber nicht so wichtig den exakten Wert zu nehmen.


Kondensator-Werte (dahinter Reichelt Bezeichnung):

  • 1x 47µF 16V: FR-A 47U 63
  • 2x 680µF 16V (alternativ 470µF 16V): RAD KY 680/16 alternativ RAD KY 470/25
  • 1x 220µF 16V: FR-A 220U 16

alle im Rastermaß 5 (RM5). Spannungsfestigkeit mind. 16 V, mehr geht natürlich auch.


Tausch der Kondensatoren

  • KI ausbauen und zerlegen
  • Kondenstoren auslöten. Hier ist viel Hitze und eine große Lötspitze von Vorteil, da die Masseflächen sehr groß sind
KI blau Elko def (2).jpg
  • Elektrolytreste mit Spiritus (o.ä.) entfernen
KI blau Elko def (3).jpg
  • Neue Kondensatoren einlöten


In diesem Falle wurde die Leiterbahn bereits unterbrochen (direkt am Plus-Pin des ersten Elkos). Kaum sichtbar, aber super Messbar. Daher, falls notwendig:

  • Unterbrochene Leiterbahn ersetzen. Ich habe ein Stück Litze am Ausgang der Dioden angelötet und auf der anderen Seite der Platine an den Elko gelötet.
KI blau Elko def (5).jpg
KI blau Elko def (6).jpg
  • KI wieder zusammenbauen und einbauen
Test auf der Werkbank - zuvor leuchteten zwar alle Kontrollleuchten, aber weder die MFA, noch die Displays funktionierten


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