Marderschutz

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Marderschutz (Thomas Ehret)

Nachdem ich 3 Schäden durch Marderbiss hatte, die übrigens anstandslos von meiner Kfz-Versicherung übernommen wurden, mussten Maßnahmen gegen die "lieben Kleinen" ergriffen werden. Die folgenden Lösungen sollten helfen: WC-Stein, Hunde-/Menschenhaare im Motorraum (nur frisch), Urin im Motorraum (???), elektronische Marderscheuchen ........ Das soll wirklich helfen: Ein namentlich nicht genanntes Spray für den Motorraum. Das hilft wirklich, denn anschließend geht auch kein Kraftfahrzeugmechaniker mehr an das Fahrzeug.

Ich habe mich für Maschendraht entschieden. Fläche ca. 1 x 1 m mit einer Maschengröße von ca. 1,5 cm (Kanickeldraht) wellig unter der Motorwanne ausgelegt. Ok, etwas umständlich aber scheinbar wirksam. Marder mögen nicht auf/in die Maschen treten bzw. mögen nicht die Bewegung des Drahtes bei Berührung.

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Nach mehr als einem Jahr Marderschadenfreiheit, Speisereste wurden auch nicht gefunden, nachfolgend noch ein paar Informationen aus dem OTTER-ZENTRUM in Hankensbüttel.

So sieht der "Automarder" (Steinmarder) aus
Und dieser Marder (Hermelin) sitzt IN unserem Auto !

Im OTTER-ZENTRUM werden neben Steinmardern noch weitere Marderarten gehalten: Baummarder, Otter, Hermelin, Iltis, Dachs, Fischotter und der Otterhund (Hunderasse).

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Weitere Informationen zu Aktion Fischotterschutz e.V., OTTER-ZENTRUM, 29386 Hankensbüttel im Internet unter : www.otterzentrum.de

Steinmarder werden nicht durch die Motorwärme oder besonders wohlriechende/-schmeckende Kabel und Schläuche angezogen. Vielmehr sind es ihre Verhaltensweisen die zu diesen "geliebten" Besuchen führen. Sie erkunden durch Belecken und Beißen, spielen (zerren an Kabeln und zerfleddern Dämmaterial) und reagieren Aggressionen gegen vermeindliche Nebenbuhler ab. War ein Marderrüde im Motorraum so hat er seine Duftspuren hinterlassen, die ggf. nach Änderung des Fahrzeugstandorts in das Revier eines anderen Marderrüden zu dessen agressiven Vorgehen gegen den Rivalen führen. In Ermangelung eines realen Gegners nimmt er sich dann eben Schläuche und Kabel vor. Die Steinmarder benutzen die Motorräume auch gerne als Höhlen, in denen sie ihre Beute lagern und in Ruhe verspeisen. Der Marder bedient sich gerne aus Komposthaufen, Biotonnen und z.B. den Früchten (Vogelbeeren) der Eberesche (wie in unserem Fall direkt neben dem Fahrzeug). Auch haben die Marder immer die gleichen Wege in ihrem Revier, so dass ein immer gleicher Standort auch zu einem öfteren Besuch führen kann.

Besonders in der Zeit von März bis Juni kann es zu Schäden durch Marderbisse kommen, denn dann verteidigen und markieren die Rüden ihr Revier besonders gründlich, um Rivalen in der anschließenden Paarungszeit fernzuhalten.

Ist es passiert raten die Experten des Otterzentrums zu folgenden Maßnahmen:

  1. Motorwäsche um Duftspuren zu entfernen (Radkästen einbeziehen). Der Marder kommt auch auf Grund seiner eigenen Duftmarken zurück.
  2. Schutz gefährdeter Kabel und Schläuche durch nachträglich anzubringende Schutzkabel (harter Kunstoff).
  3. Den von mir bereits beschriebenen Maschendraht. Muss nicht unbedingt funktionieren. Bei uns scheint gereicht zu haben. Entdeckt der Marder das erste Mal den Draht, bleibt er ihm vorsichtshalber fern. Beim nächsten Besuch siegt dann aber die Neugier und er traut sich an den Draht heran. Wichtig ist, dass der Draht wellig ausgelegt ist. Tritt der Marder auf den Draht und dieser bewegt sich, oder macht vielleicht sogar noch ein Geräusch, bleibt der Marder meist für immer von dem Draht weg. Ist allerding etwas arbeitsintensiv den Draht jeden Abend unter das Auto zu legen und wieder vor zu holen, aber was tut man nicht alles gegen den Bauch.
  4. Elektroschocksystem (Weidezaunprinzip) unter dem Motorraum (teuer).

Alle anderen "Hausmittel" sollen keine oder so gut wie keine Wirkung haben: Toilettensteine, Haare, Ultraschallabwehrgeräte .................