Nordkap

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Nordkap (MichaExclusive)

Dieser Reisebericht beschreibt unsere Reise ans Nordkap im Jahr 2009. Bilder werde ich nächster Zeit ergänzen. Als Reisefahrzeug setzten wir unseren 1998er T4 CE ein. Es war unsere erste längere Urlaubsreise mit dem T4 nachdem wir die Jahre zuvor Campingerfahrung mit einem 1984er T3 gesammelt hatten.


19. Juli 2009

Dorheim (12:00) – Ribe DK (20:00)


Pünktlich um 12 Uhr starteten wir vollgetankt (1,01€) bei einem km Stand von 114535 km Richtung Norden. Nach fiesen Regenschauern und abschnittsweise Sonnenschein kamen wir trocken in Ribe kurz hinter der Dänischen Grenze an. Dort fanden wir einen kostenlosen Stellplatz in der Nähe des Stadtzentrums (mit Wohnmobilversorgungsstation). Bei einem Spaziergang durch den Ort stellten wir fest dass das schicke Café (Det Lille Ølhus) in dem wir vor zwei Jahren den leckersten Kaffee überhaupt getrunken hatten, geschlossen hat. Wieder am Auto schlugen wir uns erst mal den Bauch mit Dosenessen voll und stellten fest, dass sich die falschen Karten auf der Navi befinden. Mittels Notebook konnten wir dieses Problem schnell beheben (zum Glück waren da zufällig die passenden Karten drauf). Müde und zufrieden haben wir uns gegen viertel vor elf ins Bett begeben.


Stellplatz Ribe



20.07.2009

Ribe DK (12:00) – Hjo SE (19:45)

Nach einer regnerischen Nacht kam pünktlich nach dem Frühstück die Sonne raus. Von naiver Hoffnung getrieben machten wir uns danach noch mal auf zu dem Cafe in der Stadt und wurden nicht enttäuscht. Wir tranken einen Kaffee und eine heiße Schokolade. Sehr köstlich! Bei herrlichem Wetter schlenderten wir zurück zum Auto und machten uns wieder auf die Reise. Recht schnell erreichten wir die Brücke nach Schweden und konnten über diese bei guter Sicht und Sonnenschein fahren. In Schweden bremsten uns dann extreme Gewitter mit Starkregen und Blitzen aus. Etwas später als erwartet kamen wir in Hjo an. Dies ist ein kleiner Ort am Westufer des Vättern See. Der Stellplatz liegt relativ nah am schönen Hafen, ist allerdings im Hinterhof eines Gebäudekomplexes und bietet keine sehr schöne Aussicht. Auch hier spielt das Wetter sehr gut mit. Wir wurden von blauen Himmel und Sonnenschein empfangen. Nach einem kleinen Ausflug zum Hafen und am See entlang machten wir uns am Bus was zu essen.

Hjo Hafen
Hjo Hafen


21.07.09

Hjo SE (10:00) – Gävle / Furuvik SE (15:00)

Nach einem schönen Frühstück direkt am Vättern-See sind wir wie gehabt mit abwechselnd Sonnenschein und Regenschauern Richtung schwedischer Ostküste weitergefahren. Gegen 15:00 kamen wir am Campingplatz Furuvik an. Der Platz ist sehr schön und mitten im Wald gelegen. Zunächst aßen wir im Freien noch aus Deutschland mitgebrachte Bratwurst und machten uns dann auf zu einem Spaziergang. In unmittelbarer Nähe zum Campingplatz liegt ein Freizeitpark, der wohl aber eher für kleine Kinder gedacht ist. Wieder zurück am Platz kümmerten wir uns um die Dinge die in den letzten Tagen angefallen sind (Wasser und Geschirr). Nach zwei Nächten auf Stellplätzen war auch der Besuch der Duschen sehr angenehm.


22.07.09

Furuvik SE / Gävle SE

Der Tag startete mit einem sehr ausgiebigen Frühstück im Bus. Anschließend sind wir direkt mit den Fahrrädern in Richtung Gävle aufgebrochen. Bei Sonnenschein kamen wir in der ca. 10km entfernten Stadt an. Dort gingen wir zunächst durch die Fußgängerzone. Danach folgten wir einem Rundweg durch den ausgedehnten Park an einem Fluss entlang. Bevor wir uns wieder auf den Weg zurück zum Campingplatz machten, kauften wir noch Essen ein. Der Rückweg gestaltete sich als sehr anstrengend, da es mittlerweile doch sehr warm war und der Fahrradweg in der prallen Sonne lag. Angekommen auf dem Campingplatz bereiteten wir uns ein leckeres Essen aus den zuvor gekauften frischen Schrimps zu und ließen den Tag bequem vor dem Bus ausklingen.

Gävle im Park
Gävle im Park
Furuvik Camping


23.07.09

Furuvik (9:00) SE – Luleå (19:00) SE

Um 9:00 war das Auto komplett gepackt und wir waren bereit auszuchecken. Micha hat allerdings die Erfahrung gemacht, dass es besser ist sich mit Anti-Mücken-Mittel einzuschmieren, bevor man die Chemie-Toilette entleert, doch dazu später mehr. Für die zwei Tage auf dem Platz haben wir 450kr bezahlt. Die Fahrt Richtung Norden war streckenweise recht eintönig und auch das Wetter war wieder sehr durchwachsen. Zunächst wollten wir nur bis Skellefteå fahren, da wir dort allerdings auf einen Campingplatz hätten stehen müssen, entschieden wir uns spontan noch bis Luleå weiterzufahren. Dort trafen wir gegen 19:00 ein. Der Stellplatz liegt direkt am Wasser und bietet eine wunderschöne Aussicht. Hinten raus liegt ein Sportplatz auf dem Jugendliche Fußball spielten. Dies und die Tatsache dass es sich um einen normalen Parkplatz handelt sorgten allerdings für etwas Lärm.

Luleå


24.07.09

Luleå (9:00) SE – Rovaniemi (14:00) FIN

Nach einer unruhigen und relativ hellen Nacht machten wir uns gegen 9:00 Uhr weiter auf die Reise. Auf dem Weg zur Grenze verabschiedete uns ein Elch (genauer: eine Elchdame) am Straßenrand würdig aus Schweden. Hinter der Grenze zu Finnland verloren wir dank der Zeitverschiebung eine Stunde und kamen somit um 13:45 am Santa Park/Rovaniemi an. Nach der ersten Verwirrung über Santa Park und Santa Village fanden wir den Weg ins Weihnachtsmanndorf und den Polarkreis (man kann gut zu Fuß vom Park ins Village gehen, ca. 2km). Das Dorf war etwas enttäuschend, da außer einem Souvenirladen nach dem anderen nicht viel geboten wurde. Höchstens mit kleinen Kindern könnte man hier noch etwas Spaß haben. Zum Pflichtprogramm gehört allerdings sich „auf“ dem Polarkreis fotografieren zu lassen. Als wir uns dort am Kitsch der Touri-Läden satt gesehen hatten, fuhren wir Richtung Rovaniemi Zentrum, wo wir auf einen schönen Campingplatz eincheckten. Wir standen direkt am Fluss Kimijoki und hatten einen wunderbaren Blick aufs Wasser. Erstaunlicherweise gab es hier gar nicht so viele Mücken wie wir befürchtet hatten. Da das Wetter wunderschön war und die Sonne den ganzen Tag vom Himmel lachte, saßen wir draußen vor dem Auto bis die Sonne um 23:30 unterging. Während wir so da saßen, sprach uns eine Frau an, die erzählte, sie käme auch aus Dorheim und habe dort schon mal unser Auto stehen sehen. Sie erzählte weiter, dass sie auch auf dem Weg zum Nordkap sind. Die Welt sit schon verdammt klein! Im Laufe des Tages schwoll ein Mückenstich (Souvenir aus Furuvik) an Michas Arm auf die Größe eines Eies an. Nach dem wir es mit Bepanthen und kühlem Presskopp (die Dose hat sich angeboten da sie schön kalt war ;-) ) behandelt hatten ließ der Schmerz aber Gott sei dank nach.

Rovaniemi am Polarkreis
Rovaniemi am Polarkreis
Rovaniemi Campingplatz
Rovaniemi Campingplatz


25.07.2009

Rovaniemi FIN

Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir bei bestem Wetter mit dem Rad in die Innenstadt (man hätte die Strecke aber auch gut zu Fuß gehen können). Dort informierten wir uns bei der Touristeninfo über Sehenswürdigkeiten und stellten fest, dass ein Tag viel zu kurz ist, um sich die interessanten Sachen anzuschauen. Wir entschieden uns in das Arktikum zu gehen, ein Museum über die Menschen und Traditionen in Lappland. Wir sahen uns dort eine Fotoshow an und eine Ausstellung über die Samen. Ist alles ganz nett gemacht, aber auch relativ anstrengend, da man viel lesen muss um die Exponate zu verstehen (natürlich alles auf Englisch). Nachdem wir am Fluss unsere Brote gegessen hatten, radelten wir wieder zurück auf den Campingplatz. Nach einem kurzen Stopp, in dem wir unsere Tasche abluden, fuhren wir wieder los zur Sommerrodelbahn. Allerdings kehrten wir nach kurzer Zeit wieder zurück, da Steffi eine Kontaktlinse verloren hatte. Nachdem die 2. Linse gerettet und die Brille aufgesetzt war, starteten wir einen zweiten Versuch und erreichten nach einer schönen Radtour (immer noch bei strahlendem Sonnenschein) die Sommerrodelbahn. Dort angekommen entschieden wir uns aber doch nicht zu rodeln, sondern uns irgendwo faul in die Sonne zulegen. Nach ein paar Versuchen uns irgendwo ans Wasser zu setzen, stellten wir fest, dass es auf dem Campingplatz doch am schönsten ist und verweilten somit wieder dort bei Kaffee und Kuchen. Als wir entdeckten, dass wir Internetzugang haben, schauten wir nach, wie das Wetter auf dem Nordkap aussieht und entschieden, unsere Tour anders als geplant fortzusetzen und bereits am nächsten Tag zum Nordkap zu fahren (diesen Tipp hatten uns auch die anderen Leute auf dem Platz gegeben).

Rovaniemi Blick auf Campingplatz


26.07.09

Rovaniemi (8:00/7:00) FIN – Nordkapp (18:00) NO

Da wir am Vortag schon alles gepackt hatten, konnten wir in Rovaniemi bereits gegen 8:00 (finnische Zeit) aufbrechen. Der Campingplatz hat ca. 53€ gekostet, wovon fast 10€ für Strom anfielen. Wird Zeit dass wir in dieser Beziehung unabhängig werden… Die Strecke durch Finnland war geprägt durch viele Flüsse und Seen. Immer wieder faszinierten uns die vielen Rentiere auf und neben der Straße. Die Straßen selber glichen Streckenweise einer Achterbahnfahrt. Bevor wir Finnland verließen, gingen wir dort noch mal Lebensmittel einkaufen (toll, dass das dort sonntags geht), was sich als recht teuer heraus stellte. In Norwegen kamen wir dann nur noch relativ langsam voran, da die Straßen sehr eng und kurvig wurden. Kurz hinter Karasjok begegneten wir einem lustigen Ehepaar (jenseits der 50), welches ebenfalls mit einem T4 unterwegs war. Sie erzählten, dass sie gerade von Kirkenes bzw. Murmansk zurückkommen und dort Ornithologie und Biologie betrieben hätten. Sehr cool die beiden. Sie erzählten außerdem, dass sie etliche male in Nordnorwegen waren und nie am Nordkap gewesen sind, da es dort zu touristisch sei. Wir haben uns nicht davon abbringen lassen und unsere Tour fortgesetzt. Ab Lakselv wurde das Wetter schlechter und die Rentiere immer dreister. Teilweise wollten Sie gar nicht von der Straße gehen. Nach gefühlten 20 Stunden erreichten wir dann endlich den Nordkaptunnel. Der Tunnel selber ist sehr eindrucksvoll. Es geht erst mal steil nach unten inkl. Nebelschwaden und anschließend wieder steil nach oben. Nach dem Tunnel standen wir dann ordentlich im Stau an der Kasse (für den Tunnel). Stolze 195kr hat die Durchfahrt gekostet. Auf der Insel wurde es immer nebliger. Gegen 18 Uhr sind wir schließlich bei max. 20m Sicht am Nordkap angekommen (355kr Eintritt f. 1 Erwachsener, 1 Student). Als wir aus dem Auto ausstiegen, verzog sich der Nebel und die Sonne kam langsam hervor. Den typischen Bildern an der Erdkugel stand somit nichts im Wege. Wir waren beeindruckt von der Sicht hinab ins Meer die uns die Wolken gelegentlich gewährten. Nachdem wir uns die Nordkaphalle angesehen hatten, gingen wir zurück ins Auto und kochten uns etwas. Anschließend unternahmen wir einen weiteren Spaziergang wo wir prompt auf die Nachbarschaft aus Dorheim trafen, die ebenfalls am gleichen Tag am Kap angekommen war (nach Reifenpanne in Inari/Fi). Kurz vor Mitternacht sind wir nochmals zur Erdkugel gelaufen und konnten einige schöne Bilder der Mitternachtssonne machen. Nach diesem Tag würde ich aber niemanden mehr empfehlen die komplette Strecke von Rovaniemi bis ans Nordkap am Stück zu fahren. Man kann nicht wirklich schnell fahren und ständig laufen irgendwelche Tiere auf der Straße rum. Dadurch kommt man nur sehr langsam voran. Glücklicherweise konnten wir uns abwechseln mit dem Fahren. Alleine ist das kaum zu schaffen.

Norwegische Grenze
erster Fjord auf dem Weg
da versteckt sich der Bus
Rentiere kreuzen!
Angekommen am Nordkap
Blick vom Felsen
Nordkap
Mitternachtssonne


27.07.09

Nordkap NO

Nach einer sehr hellen Nacht am Parkplatz der Nordkaphalle sind wir von der Sonne geweckt worden, die den Innenraum des Busses extrem aufheizte. Bereits um halb 9 betrug die Außentemperatur 15°C. Da Micha Schmerzen im Fuß hatte (durch die lange Fahrt?), entschieden wir uns gegen die Wanderung zum „echten“ Nordkap. Nach kurzem Frühstück und einer Shopping-Tour im Nordkapp-Souvenir-Shop brachen wir dann Richtung Kirkeporten (ein eindrucksvoller Fels-Bogen) auf. Wir fuhren mit dem Auto bis Skarsvåg und zogen ab da zu Fuß los. Der Weg ist nicht besonders lang (ca. 2km), allerdings sehr steil und wir waren froh über unsere Wanderschuhe. An der Kirkeporten angekommen überwältigte uns die schöne Sicht über die Berge und die Küste. Nach einer kurzen Rast traten wir wieder den Rückweg zum Auto an und sind anschließend Richtung Honningsvåg gefahren. Eigentlich wollten wir dort in die Eis-Bar gehen, da diese jedoch pro Person 15€ Eintritt gekostet hätte, haben wir unser Vorhaben verworfen. Schon den ganzen Weg herunter vom Nordkap nach Honningsvåg hatten wir uns über einen fauligen Geruch gewundert. Am Parkplatz stellten wir dann fest, dass die Eier in unserm Kühlschrank, die eigentlich noch relativ lange bis zum Verfallsdatum hatten, stark rochen. Ohne die Eier und ohne die Eis-Bar besucht zu haben, brachen wir wieder Richtung Nordkap auf. Die Strecke zieht sich bei jedem Befahren noch mehr und wir bewunderten die Leute die sich das auf dem Fahrrad antun (vor allem die beiden älteren Herren, die mit ihrem Tandem durch die Berge radelten. Später fanden wir heraus, dass einer der beiden scheinbar blind, taub und stumm ist). Wieder am Plateau angekommen, bereiteten wir uns was zu essen zu und schauten uns anschließend den Film im Nordkapkino an. Anschließend tranken wir im Cafe noch einen Kakao und einen Kaffee. Da wir beide recht müde waren, haben wir den Tag recht schnell beendet. Das Wetter wurde im Laufe des Abends auch deutlich schlechter und man konnte die Mitternachtssonne nicht mehr sehen.

Verlassenes Nordkap
Skarsvag
Skarsvag
Kirkeporten


28.07.2008

Nordkap (11:30) NO – Alta (16:00) NO

Wir verließen das Nordkap begleitet von Regen und teilweise Nebel (auch im Nordkapptunnel). Richtung Alta hellte sich der Himmel aber wieder auf und es wurde richtig warm. Die Sonne warf ein wunderbares Licht auf die atemberaubende Landschaft. Wir checkten bei einem Campingplatz in der Nähe von Alta ein und bereiteten uns dort was zu essen zu, bevor wir uns, bewaffnet mit Decke und Büchern, an den Altajoki (der direkt am Campingplatz vorbeifließt) legten. Leider verschwand dann die Sonne hinter den Wolken und es wurde kühler. Den Abend (die Sonne war wieder da!) ließen wir bei Tee, Kaffee und Rentierfleisch (schmeckte aber irgendwie nicht sehr außergewöhnlich) am Campingplatz ausklingen. Erst gegen 22:00 ist die Sonne hinter den Bäumen verschwunden.

Auf dem Weg nach Alta
Alta am Campingplatz


29.07.2009

Alta NO

Wir machten uns gegen 11:00 Uhr auf und radelten zum Alta-Museum. Die Strecke war sehr anstrengend, da es andauernd bergauf und bergab ging. (Aber definitiv mehr bergauf!). Außerdem zog sich der Himmel etwas zu und es wurde recht frisch. Im Museum schauten wir uns auf einem Rundweg die Felszeichnungen an. Danach radelten wir weiter in das Zentrum von Alta und schauten uns dort einen Handwerksladen mit Kunst- und Handwerksprodukten aus der Region an. Leider gab es keine Schokolade mit Cloudberrys, für die die Gegend berühmt sein soll. Im Zentrum gingen wir außerdem noch in einen Supermarkt. Dort waren wir schockiert von den enormen Preisen (500g Hackfleisch für 6-7€, sah dazu noch recht unfrisch aus). Deshalb beschränkte sich unser Einkauf auf einen Schokoriegel für Steffi, die für den Rückweg noch ein bisschen Energie brauchte. Auf dem Heimweg fing es an, etwas zu nieseln. Zurück im Auto tranken wir erst einen Tee und einen Kaffee zum Warmwerden und kochten uns Tortellini. Danach ließen wir den Tag ruhig ausklingen, nachdem wir mal durch den Bus gekehrt haben.

Altafjord
Felszeichnungen

30.07.2009

Alta (10:30) NO – Alteidet (19:30) NO

Steffi wollte eigentlich diesen Tag verdrängen, aber man soll auch Niederlagen festhalten. Also gut. Nachdem wir in Alta am Campingplatz ausgecheckt hatten, machten wir uns auf die Suche nach dem Anfang eines Weges, der zum Sautso Canyon führen sollte. Man soll diesen Punkt, laut Reisführer, erreichen, wenn man durch das Tverrdal durchfährt und an eine Schranke bei Tuttetberget kommt. Erster Punkt: ein Tverrdal gibt es in ganz Norwegen nicht. Wahlweise haben wir dann das Tverrelvdalen durchfahren und nach ein paar Minuten tatsächlich eine Schranke erreicht, neben der ein Schild stand, auf dem „Tuttetberget“ erwähnt wurde. Wohlauf und mit Vorfreude auf den Canyon marschierten wir also los über die asphaltierte Kraftwerkstraße, die laut Reiseführer, nach 7 km zum Ziel führen sollte. Nach einer Stunde Fußmarsch legten wir eine Pause ein, die kürzer wurde, als geplant, da uns die Mücken auffraßen. Nach einer weiteren Stunde laufen, fing unsre Skepsis an sich zu melden. Man hörte und sah weit und breit nichts von einem Canyon. Als wir eine Karte entdeckten, stellten wir fest, dass es wohl noch ein ganzes Stück weiter als 7 km bis zum Kraftwerk ist und kehrten frustriert und teilweise jetzt schon am Rande unsrer Kräfte um. Der Rückweg zog und zog sich. Die Füße wurden immer schwerer und der Weg wurde länger. Als wir endlich nach langen 3 Stunden Rückweg das Auto erreichten, hatten wir schätzungsweise 25 km hinter uns (davon 18 mit GPS gemessen, danach war der Akku leer). Wir fühlten uns von diesem Reiseführer mächtig verarscht und kehrten dem Canyon den Rücken zu. Wir beschlossen, Alta endgültig zu verlassen und fuhren nach Alteidet, wo laut Reiseführer eine wunderschöne Aussicht auf einem Parkplatz sei. Wir sind ja nicht so und gaben dem Reiseführer eine weitere Chance und haben Frieden mit ihm geschlossen. Auf dem Parkplatz in Saltnes war ein Hammerblick auf einen Gletscher, der direkt in einen Fjord führt. Außerdem war das Wasser des Fjordes wunderschön türkis und die Berge rundeten das Gesamtbild ab zu einem fantastischen Panorama. Fix und fertig aber dennoch zufrieden gingen wir recht früh zu Bett. Achtung: Die Zufahrt zum Parkplatz ist recht eng. Mit Wohnwagen oder größerem Womo sollte man nicht versuchen dorthin zu kommen. Wendemöglichkeit gibt es nicht.

Alta Kraftwerksstr.
Alta Fjord
Saltnes
Saltnes


31.07.2009

Alteidet (11:30) NO – Tromsø (17:00) NO

So und wenn der Tag davor schon blöd gelaufen ist, ist an diesem der Supergau passiert. Unsere heiligste, lebensnotwendige, immer an unserer Seite gewesene, treue Begleitung ist kaputt!!! Nach dem wir herrlich gefrühstückt hatten und Micha noch kurz dienstlich telefonieren musste fuhren wir weiter. Als wir zwischendurch hielten um ein paar Fotos zu machen, merkten wir, dass die Kamera die Objektive nicht mehr erkennt und die Bilder nicht mehr scharf stellt. S****ße! Nach Lösungen suchend, fuhren wir weiter. Bei einem Stopp, bei dem wir die Steine aus den Rädern entfernten, sprach uns ein Mann an, der fragte, ob unser Auto kaputt wäre. Als wir ihm erklärten, dass wir aus reiner Vorsicht unter das Auto klettern, erzählte er uns, dass er gerade Buletten braten muss, weil er gestern 10 Lachse gefangen hätte. Er betonte, dass er die 10 Fische kaum in seinen Kühlschrank bekommt. Zu spät kapierten wir diesen Wink mit dem Zaunpfahl. Wir hätten doch so gerne auch einmal frisch gefangenen Fisch gegessen. Danach machten wir am Fjord noch einen Stopp und bereitet uns Essen zu. Lecker, aber ein bisschen wenig und leider kein Fisch. Um 17:00 Uhr erreichten wir Tromsø, das eine sehr verwirrende Straßenführung hat. Nach dem wir endlich einen Parkplatz gefunden hatten, der uns 20 kr für eine Stunde kostete, gingen wir in die Innenstadt. Nicht sonderlich beeindruckt, suchten wir die Touristeninfo und erfuhren dort, wo wir uns die Nacht über hinstellen können und außerdem, dass es kein Fotoladen in der Nähe gibt. Verdammt. Außerdem erfuhren wir von Michas Vater, dass es in ganz Skandinavien keinen einzigen Pentax-Servicestützpunkt gibt. Endgültig resigniert und frustriert, gingen wir zu unserem Bus zurück und fuhren auf den Stellplatz, der weder schön, noch ruhig noch sonst irgendwas war. In der Hoffnung, dass morgen ein besserer Tag wird, beendeten wir den Tag.

Weg nach Tromsø
Tromsø
Eismeerkathedrale
Eismeerkathedrale


01.08.2009

Tromsø (13:30) NO – irgendwo in Norwegen kurz vor den Lofoten (20:00) NO

Wieder eine Lektion reicher, haben wir gelernt, nicht frühzeitig den Supergau zu erklären. Nachdem Micha seine Kamera wieder so weit zum laufen bekommen hatte, dass er das Objektiv zumindest manuell einstellen konnte, ging das Objektiv kaputt. TOLL!! Nach dem Frühstück schauten wir uns die Eismeerkathedrale an, die sehr beeindruckend war. Diese ist gebaut nach der Vorlage eines Gletschers, die Fenster stellen die Mitternachtssonne dar. Danach machten wir noch einen Rundgang durch die Innenstadt von Tromsø. Das sonnige Wetter ließ die Stadt in einem wesentlich schöneren Licht als gestern erscheinen. Der Rundgang am Hafen mit Blick auf die große Brücke und die Eismeerkathedrale rundeten unseren Spaziergang ab. Bei einem Sparmarkt kauften wir Getränke und Brot ein. Als unser Parkticket nach 1,5 Stunden (für 27 Kronen) abgelaufen war, fuhren wir weiter. Ein genaues Ziel hatten wir nicht, es ging Richtung Lofoten. Irgendwo vor Bardufoss machten wir eine längere Pause, in der wir das frische Hackfleisch mit Nudeln verputzten. Außerdem konnten wir unseren Wassertank auffüllen. Wir beschlossen, dort das Geschirr zu spülen, was sich als Fehler herausstellte, da es nach ein paar Minuten anfing, wie aus Eimern zu schütten. Voll naiver Hoffnung verdrückten wir uns ins Auto und hofften, dass es aufhört. Nach einer halben Stunde holten wir dann resigniert das ungespülte Geschirr ins Auto. Und prompt hörte es auf zu regnen! Unsre Fahrt ging weiter bis wir gegen 20:00 Uhr einen schönen Platz in der Nähe der E 10 fanden, an dem wir nächtigen konnten (umsonst und sehr idyllisch gelegen).

Stellplatz im Feld
Ausblick vom Stellplatz
Stellplatz im Feld


2.8.09

Irgendwo an der E10 (8:45) NO – Svolvær (12:00) NO

Heute sind wir direkt nach dem Aufstehen losgefahren. Frühstück machten wir dann auf einem kleinen Parkplatz im Freien bei herrlichem Sonnenschein und schon über 20°C um 9:00. Gegen 12:00 kamen wir dann in Svolvær an. Eigentlich wollten wir wieder mal auf einen Campingplatz, da die Batterien unseres Notebooks und der Videokamera ans Ladegerät mussten und wir doch ein starkes Bedürfnis nach einer Dusche hatten. Wir folgten dann aber der Beschilderung zu einem Wohnmobilstellplatz in unmittelbarer Nähe zum Hafen. Es stellte sich heraus, dass der Platz stolze 250kr pro Nacht kosten soll (mehr als wir in Alta für einen Campingplatz bezahlt haben). Allerdings gibt es am Platz auch Duschen, Strom sowie Möglichkeit zum Entleeren von Toilette und Abwasser. Also entschieden wir uns den hohen Preis zu bezahlen und auf dem Stellplatz zu bleiben, da die Campingplätze wohl alle außerhalb der Stadt liegen. Bei der Ankunft verriet uns ein netter Norweger den Code zu den Toiletten und bot uns später sogar sein Parkticket an. Dieses ging allerdings nur bis Abends und war so nicht wirklich optimal für uns. Nach der Ankunft sind wir direkt Richtung Touristeninfo und haben uns mit Informationen eingedeckt. Außerdem schauten wir uns den Hafen an. Anschließend gingen wir zurück und legten uns in die Sonne auf einen kleinen Hügel in der Nähe des Stellplatzes. Es war enorm warm und wir konnten uns schön bräunen. Nach einer Dusche und dem Abendessen schlenderten wir nochmals durch das Städtchen auf der Suche nach der „Geiß von Svolvaer“ (ein Berg, wir wussten aber nicht welcher). Die letzte Abendsonne genießend ließen wir den ereignisreichen Tag am Platz ausklingen.

Ausblick vom Stellplatz
Stellplatz


3.08.09

Svolvaer (12:30) NO – Rørvik (17:00) NO

Heute hat uns die Morgensonne schon sehr früh geweckt, da es im Auto verdammt warm wurde. Wir hatten bereits um 9:00 25°C Außentemperatur. Nach dem Frühstück räumten wir das Auto zusammen und versorgten uns mit Frischwasser. Danach ging es noch mal in die Stadt. Dort kauften wir zunächst eine Speicherkarte für die Videokamera, um mit dieser von nun an Fotos zu machen. Anschließend bummelten wir durch den Shopping-Center und die Innenstadt. Gegen 12:00 besuchten wir das Eismuseum „Magic Ice“. Dort sahen wir uns warm eingepackt in Leihjacken und –handschuhe die Eisskulpturen an. Lang hält man es dort aber nicht aus, da die Skulpturen bei -5° Raumtemperatur ausgestellt sind. Von Svolvaer ging es dann weiter nach Kabelvag. Dort besuchten wir das Aquarium in dem es ein Robben- und Otterbecken sowie viele verschiedene Fische gibt. Wir sahen uns die Fütterung und einen kleinen Film über die Lofoten an. Gegen 16Uhr machten wir uns auf die Suche nach einem schönen Plätzchen am Meer. Nachdem wir mit unserer ersten Wahl unzufrieden waren fanden wir einen perfekten Platz in der Nähe von Rørvik. Dort gibt es einen idyllisch gelegenen Stellplatz (kostenlos!). Wir wunderten uns über die vielen Autos die dort überall geparkt waren und folgten der Straße bis wir auf der rechten Seite einen unglaublich schönen Strand sahen. Umgeben von hohen Bergen liegt dort ein weißer Sandstrand am türkisfarbenen Meer. Wir suchten uns einen Felsen am Strand und blieben solange in der herrlichen Sonne sitzen bis uns der Hunger zurück zum Bus trieb.

Unterwegs auf den Lofoten
Unterwegs auf den Lofoten
Traumstrand


04.08.09

Rørvik NO

Schon wieder wurden wir von der Morgensonne geweckt, die das Auto ordentlich aufgeheizt hat. Direkt nach dem Frühstück sind wir wieder an den Strand gegangen und haben uns dort den ganzen Tag über gesonnt. Das Wetter war herrlich und wir hatten den Tag mit Lesen, Schlafen und Schwimmen (nur Micha) zugebracht. Das Wasser des Fjords war allerdings recht kalt. Den Abend und die Nacht verbrachten wir auf dem gleichen Stellplatz wie schon am Tag zuvor.

Schweinekalt!
Stellplatz


05.08.09

Rørvik (10:00) NO – Å (19:00) NO

Gegen 10:00 sind wir von dem Stellplatz auf dem wir die letzten zwei Nächte verbracht haben losgefahren Richtung Henningsvaer. Dort angekommen schlenderten wir ein wenig durch den (recht kleinen) Ort. Das Walforschungszentrum, welches wir uns dort ansehen wollten sah von außen schon so klein aus, dass wir auf einen Besuch verzichteten. Nach ca. einer Stunde ging die Fahrt weiter Richtung Leknes. Die zweitgrößte Stadt der Lofoten steuerten wir hauptsächlich wegen den Einkaufsmöglichkeiten an. Besondere Attraktionen gibt es dort nicht. Nachdem wir unsere Besorgungen erledigt hatten fuhren wir weiter da es angeblich in der Nähe von Leknes einen schönen Strand geben soll. Diesen fanden wir aber auch nach längerem Suchen nicht. Besonderes Highlight auf der Suche war ein einspuriger Tunnel mit Gegenverkehr. Schließlich beschlossen wir unsere Suche abzubrechen und weiter Richtung Reine zu fahren. In Hamnøy fanden wir einen Platz, an dem wir unser Abwasser loswerden und neues Wasser zapfen konnten. In Reine angekommen mussten wir feststellen, dass es zwar wunderschön ist, aber keinerlei Möglichkeiten gibt, mit dem Auto über Nacht zu bleiben. Deshalb ging es dann weiter Richtung Å. Dort stellten wir uns auf einen Parkplatz auf dem eigentlich Camping verboten ist.

Henningsvaer
Reine
Reine


06.08.09

Å NO

Schon wieder sind wir auf unseren Reiseführer reingefallen. Angeblich soll es in Reine eine Wanderung auf einen Berg geben die gut markiert und Zitat „auch für Untrainierte“ machbar sein soll. Erst fanden wir den Einstieg in den Weg gar nicht, da die Markierung absolut schlecht ist. Nach einigem Suchen stellte sich der Weg dann schon nach einigen Metern als extrem steil und glitschig heraus, da Wasser vom Berg herunter lief. Wir entschieden uns nach ca. 15 Minuten wieder umzudrehen. Wir setzten uns daraufhin in Reine an den Hafen und genossen unsere Brotzeit bei einem herrlichen Ausblick. Anschließend ging es wieder zurück nach Å, wo wir das Stockfischmuseum besuchten. Dabei handelt es sich um ein sehr außergewöhnliches Museum, was man schon direkt beim Eingang merkt. Der Besitzer hat uns in sehr gutem Deutsch begrüßt und uns gleich erzählt, dass es kostenlos soviel Kaffee gibt wie jeder mag. Toll! Das Museum selber hat uns klargemacht was Stockfisch eigentlich ist. Außerdem gab es einen kurzen Film. Nach einem Kaffee haben wir den Besitzer noch gefragt wie man Stockfisch zubereitet und er hat uns sein Rezept erzählt. (5-6 Tage in Wasser einweichen, 2 Tage in Wasser mit 20g Natron einweichen, 2 Tage in normalen Wasser einweichen, in Alufolie einpacken und eine dreiviertel Stunde in den Ofen, dann mit Kartoffeln, Gemüse, Wein, Bier und Freunden essen…) Nun ging es weiter zum Campingplatz. Auch dieser ist etwas außergewöhnlich. Zum einen gibt es eine große Schranke mit „Durchgang verboten“ Schild unter der man durchklettern muss um zur Rezeption zu kommen und außerdem sind sowohl der Chef des Campingplatzes als auch sein Platzwart spezielle Persönlichkeiten (im positiven Sinne). Der Chef hat versucht in leider relativ schlechtem Deutsch mit uns zu reden und hat Witze gemacht die wir nicht verstanden haben. Anschließend hat uns sein deutscher Platzwart eingewiesen. Nachdem wir ca. eine halbe Stunde standen kam dieser noch mal und hat uns selbst gefangenen Fisch gegeben. Voller Vorfreude auf diesen sind wir noch mal losgezogen und haben uns im Ort weitere Zutaten gekauft. Zurück am Platz kam der Platzwart wieder und hat uns den ganzen Abend über bis 22:30 gut unterhalten. Das war wirklich klasse! Wir können den Platz wirklich weiterempfehlen!

am Campingplatz
Umgebung


07.08.09

Å und Umgebung NO

Nach einer gemütlichen Nacht auf dem Campingplatz, in der es seit langem mal wieder etwas geregnet hat, haben wir recht schnell unsere Sachen zusammengepackt und haben den Campingplatz verlassen. Nicht ohne einen netten Abschiedsgruß des Platzwarts, wobei er nochmals betonte, wie gut und frisch der Fisch ist, den er uns gegeben hat. Zunächst sind wir in das Fischereimuseum von Å gegangen. Es handelt sich dabei um einen Teil des Dorfes, welcher zu einem Museum umfunktioniert wurde. Teilweise sind die Gebäude sogar noch bewohnt. Leider sind die ausgestellten Dinge nicht sonderlich gut beschrieben (und schon gar nicht auf Deutsch). In der angeschlossenen Bäckerei hat sich Steffi dann zur Stärkung erstmal eine lecker duftende Zimtschnecke gekauft. Danach sind wir aufgebrochen Richtung Norden, da wir uns auf einen Parkplatz mit schöner Aussicht stellen wollten, um unseren Fisch zuzubereiten. Ein kurzes Stück nördlich von Hamnøy sind wir dann auf denselben Parkplatz an der E10 gefahren, den wir schon zwei Tage zuvor für eine Rast genutzt hatten. Wir haben uns dort auf einen der Tische ausgebreitet und im Freien unseren Fisch paniert und zubereitet. Das Essen war köstlich. Der Fisch war absolut frisch und lecker. Anschließend unternahmen wir einen Spaziergang auf einen Felsen in der Nähe des Parkplatzes. Dabei sind wir dann auch an einem Wasserfall vorbei gekommen. Auf unserem Weg zurück nach Å haben wir in Hamnøy nochmals Wasser aufgetankt und unser Abwasser entleert. In Å angekommen stellten wir uns auf den Parkplatz, auf dem wir zwei Tage zuvor auch schon standen. Von dort aus sind wir noch ein Stück Richtung Klippen gelaufen. Abends bewunderten wir die Ausdauer eines italienischen Pärchens, welches zunächst sein Wohnmobil putzte (außen, inkl. Radkästen) und anschließend jedes Auto verjagte, was sich wagte, sich vor sie zu stellen (auf einem öffentlichen Parkplatz).


08.08.09

Å (3:45) NO – Polarkreis NO

Den Tag begannen wir verdammt früh. Um 3:45 klingelte der Wecker, da wir um 6:00 die Fähre in Moskenes nehmen wollten. Um kurz nach vier brachen wir von dem Stellplatz auf. In Moskenes angekommen warteten schon einige auf die Fähre. Pünktlich um 6 lief diese dann aus. Steffi wurde angesichts des Seegangs und des fehlenden Frühstücks ein bisschen flau. Um 9:00 erreichten wir Bodø. Dort angekommen holten wir erstmal das Frühstück nach und sind dann in die Stadt. Leider hat Bodø nicht allzu viel zu bieten (außer eine überdachte Fußgängerzone, welche sehr verwirrend ist). Gegen 13:00 sind wir nach einem kurzen Einkauf nach Saltstraumen gefahren. Dort kann man einen Fluß bewundern, der durch die Ebbe und Flut extreme Stromschnellen und Strudel hat und außerdem mehrmals täglich seine Richtung wechselt. Sehr eindrucksvoll. Von dort ging es weiter Richtung E6. Unterwegs legten wir eine Rast ein und schliefen für ca. zwei Stunden. Nachdem wir uns etwas gekocht hatten, ging es weiter bis wir um ca. 21:00 am Polarkreis ankamen. Wir schauten uns dort noch kurz um und gingen zu Bett.

Saltstraumen

09.08.09

Polarkreis (11:30) NO – Trondheim (20:30) NO

Nach dem Frühstück sahen wir uns das Besucherzentrum am Polarkreis an. Dort hat es nur so gewimmelt von Reisebussen voller älterer Herrschaften. Im Souvenirshop konnte man sich kaum bewegen und auch die restlichen Anlagen um das Zentrum waren voll mit sektschlürfenden älteren Damen und Herren, die wild alles fotografierten, was irgendwie in der Gegend herumstand. Etwas genervt von diesem Trubel sind wir losgefahren mit dem Ziel etwa die halbe Strecke bis Trondheim zu schaffen. Nachdem wir jedoch feststellen mussten, dass das Lachsmuseum in Grong bereits geschlossen hatte, entschieden wir uns noch ein Stückchen weiter zu fahren. Unterwegs sahen wir uns noch die Wasserfälle von Formofoss an (Sehr schön, aber leider sieht man den größten Wasserfall nur etwas verdeckt). Da wir keinen schönen ruhigen Platz fanden, sind wir weiter gefahren bis nach Trondheim. Dort stellten wir uns auf einen Wohnmobilparkplatz etwas außerhalb des Zentrums (der Platz ist nicht schön, nicht ruhig und es leben dort einige zwielichtige Gestalten, aber er ist kostenlos).

Formofoss
Formofoss


10.08.09

Trondheim NO

Nach einer Nacht auf dem Wohnmobilstellplatz sind wir mit dem Auto Richtung Zentrum aufgebrochen. Zunächst wollten wir auf einen Campingplatz einchecken und dann mit dem Rad in die Stadt fahren. Allerdings war der nächste Campingplatz vom Zentrum 12km entfernt. Aus diesem Grund entschieden wir uns nach einigen Irrfahrten durch die Stadt eine weitere Nacht auf dem Stellplatz zu verbringen. Wir parkten den Bus direkt im Zentrum (für insg. 200kr Parkgebühren an diesem Tag). Von dort aus unternahmen wir eine Tour durch die Innenstadt (zunächst ging es zur Bibliothek zwecks Internetzugang) wo wir uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie den Dom, Festung, alte Brücke und die Speicherhäuser ansahen. Anschließend unternahmen wir eine Shopping-Tour durch diverse Einkaufszentren. Da der Tag recht anstrengend war, leisteten wir uns in einem Rema 1000 Laden zwei Büchsen Bier für 3€ das Stück.

Trondheim
Trondheim
Trondheim


11.08.2009

Trondheim (9:30) NO – Geiranger (20:30) NO

Nach einer regenreichen Nacht auf dem Stellplatz in Trondheim, sind wir Richtung Süden aufgebrochen. Der E6 folgten wir bis Dombas. Ab da ging es dann Richtung Trollstigen. Leider war das Wetter nicht so toll und man hatte keine so gute Sicht von den Serpentinen und Pässen. Oben angekommen machten wir eine kleine Rast und tranken Kaffee. Ab da ging es weiter Richtung Geiranger immer die RV53 lang. Auf der Strecke ist es notwendig eine Fähre zu nehmen. Diese hat 81Kr gekostet. Kurz hinter der Fähre gab es beim Treten der Kupplung ein Knack-Geräusch und eine Feder sprang in den Fußraum. Gleichzeitig wurde das treten der Kupplung sehr weich. Nachdem wir auf den schmalen Straßen endlich eine Parkbucht gefunden hatten, hat Micha die Verkleidung des Fußraums auseinandergelegt. Die Feder war offensichtlich am Kupplungspedal befestigt und dafür gedacht dieses nach oben zu ziehen, bzw. dort zu halten. Nach einem Telefonat mit Michas Vater, der im Internet recherchierte und uns anschließend beruhigte ging es ohne die Feder wieter. Kurz vor Geiranger hat man eine gewaltige Sicht auf den Fjord und das Örtchen. Kurz dachten wir darüber nach auf einen Campingplatz direkt am Fjord zu fahren, aber da wir in aller Frühe am nächsten Tag wieder aufbrechen wollten, entschieden wir, dass es sich nicht lohnt 230kr auszugeben. Gegen 20.30 sind wir an einen Aussichtspunkt kurz hinter Geiranger angekommen, an dem man wieder auf den Fjord schauen konnte. Dort blieben wir über Nacht.

Kurz vor Trollstigen
Kurz vor Trollstigen
Kurz vor Trollstigen
Kurz vor Trollstigen
Geiranger
Geiranger


12.08.09

Geiranger (9:30) NO – Lillehammer (14:30) NO

Die Nacht war die kälteste die wir bisher hatten. Es hat viel geregnet und die Temperatur beim Aufstehen war bei ca. 7°C. Einer der wenigen Einsätze für die Standheizung in diesem Urlaub. Heute Morgen ging es erstmal aus dem Auto um Fotos vom Geirangerfjord zu machen. Wir standen ja direkt an einem der besten Aussichtspunkte. Es hatte zum Glück aufgehört zu regnen und wir hatten eine einigermaßen gute Sicht auf die Umgebung. Wieder einmal ärgerten wir uns gewaltig, dass unser Foto in Tromsø den Geist aufgegeben hat. Um halb zehn setzten wir unsere Tour fort. Zunächst war die Straße nicht weniger eindrucksvoll als der Trollstiegen am Tag zuvor. In Serpentinen ging es steil den Berg hinauf. Oben angekommen gab es einen unglaublich schönen See, umgeben von schneebedeckten Gipfeln (direkt am See hätte es den perfekten Stellplatz gegeben). Da die Wolken sich noch nicht verzogen hatten, verzichteten wir darauf die Mautstraße auf den Dalsnibba anzutreten und sind die Straße weiter Richtung Lillehammer gefahren. Unterwegs kamen wir an einigen sehr schönen Wasserfällen vorbei. Außerdem machten wir einen Stopp in Lom, wo wir uns die Stabkirche ansahen (45kr pro Person). Leider war das Filmen und Fotografieren in der Kirche nicht erlaubt, der Besuch hat sich aber trotzdem gelohnt. In unmittelbarer Nähe zu der Kirche gibt es eine Bibliothek, in der man kostenlos ins Internet kann. Dort holten wir uns die Wetter-Infos für die nächsten Tage. Die weitere Strecke bis Lillehammer war recht unspektakulär. Die E6 zieht sich abschnittsweise gewaltig. In Lillehammer angekommen wählten wir den Campingplatz Lillehammer Feriezentrum. Dort fanden wir einen schönen Platz mit direkter Sicht aufs Wasser. Hier hatten wir auch die bislang kuriosesten Nachbarn. Ein alter Linienbus mit Anhänger und insg. zehn Dachzelten stand neben uns. Da wir die letzten Tage nicht auf Campingplätzen verbracht hatten, freuten wir uns besonders über die Duschen auf dem Platz und nutzten die Gelegenheit unsere Wäsche zu waschen.

Geiranger vom Stellplatz
Nordkapms-212.jpg
Kurz nach Geiranger
Kurz vor Lom
Stabkirche Lom


13.08.09

Lillehammer NO

Nach einer kalten und regnerischen Nacht wurden wir bei Sonnenschein wach. Dies lag vor allem an dem regen Treiben der Nachbarn aus Holland. Nachdem wir den kostenlosen WLAN Zugang genutzt hatten ging es auf ins Zentrum. Zu Fuß waren es ca. 20 Minuten. Dort angekommen schlenderten wir zunächst über die Fußgängerzone und besuchten dann das Automobilmuseum. Dieses war allerdings nicht sonderlich spektakulär und schon nach einer halben Stunde ging es wieder weiter Richtung Maihaugen, dem Freilichtmuseum von Lillehammer. Dort sind einige alte Dörfer aufgebaut die das Wohnen und Leben in vergangener Zeit zeigen. Besonders interessant waren jedoch die Häuser aus dem vergangenen Jahrhundert und das „Zukunftshaus“ aus dem Jahr 2001 in dem wir Wii und Playstation spielen konnten. Nach dem Museum wanderten wir zum Strandtorget, dem Einkaufszentrum von Lillehammer. Als wir uns die Läden angesehen hatten und gehen wollten, fing es an zu regnen. Daraufhin entschieden wir uns noch ein wenig zu bleiben und in einem Cafe einzukehren. Als das Unwetter vorbei war marschierten wir zurück zum Campingplatz, wo wir zunächst kochten und anschließend den Bus für die Weiterfahrt klar machten sowie die weitere Route besprachen.

Campingplatz Lillehammer
Freilichtmuseum Lillehammer


14.08.09

Lillehammer (11:00) NO – Oslo (14:00) NO

Bevor wir uns auf den Weg nach Oslo machten gingen wir in Lillehammer nochmals im Rema 1000 einkaufen und tankten das Auto voll. Dann ging unsere Tour weiter, bis wir schließlich um 14:00 in Oslo ankamen. Zunächst wurden wir von der Navi falsch gelotst und wir brauchten ein bisschen bis wir den Stellplatz gefunden hatten. Dieser liegt auf dem Gelände eines Yachthafens und kostet 150kr/24h. Dafür gibt es aber auch Strom und einen Stellplatz direkt am Wasser. Als erstes bereiteten wir uns Hamburger zu, für die wir die Zutaten in Lillehammer gekauft hatten. Kurz nach dem Essen kamen wir mit dem Pärchen das den Stellplatz neben uns hatte (mit einem sehr schönen T3) ins Gespräch. Die beiden waren ebenfalls gerade erst in Oslo angekommen. Anschließend gingen wir zu Fuß in einen Park in dem jede Menge Skulpturen eines Norwegischen Künstlers ausgestellt sind. Diese sind sehr eindrucksvoll. Auf dem Platz zurück setzten wir uns vor das Auto und genossen das Bier, welches wir für stolze 16 bzw. 25kr zuvor gekauft hatten (nicht ohne den Ausweis vorzeigen zu müssen). Im Laufe des Abends stießen Jojo und Tessa (das Pärchen von nebenan) zu uns. Bis tief in die Nacht tranken wir Whiskey und rauchten Shisha mit den beiden.

Oslo
Oslo Stellplatz


15.08.09

Oslo NO

Das schöne Wetter vom Tag zuvor hat sich über Nacht komplett gewandelt. Schon nach dem Aufstehen war der Himmel grau. Als wir die Fahrräder vom Auto genommen hatten und uns auf den Weg Richtung Innenstadt machten fing es an zu regnen. Der Regen hielt den ganzen Tag an und wir konnten uns Oslos Sehenswürdigkeiten gar nicht wirklich ansehen. Eine Ausnahme war „Der Schrei“ von Munch in der kostenlosen Nationalgalerie. Trotz des Wetters zogen wir bis ca. 17:00 durch die Stadt und diverse Einkaufszentren und kamen anschließend komplett durchnässt zum Bus zurück. Dort gab es dann erstmal Kaffee und Kuchen. Den restlichen Nachmittag und Abend konnten wir den Bus auf Grund des Regens nicht verlassen.

Oslo Innenstadt
Oslo Schloss
Oslo Hafen


16.08.09

Oslo (13:00) NO – Göteborg SE

Über Nacht hatte es aufgehört zu Regnen und die Sonne weckte uns. Nachdem wir das Auto fertig gepackt hatten, entschieden wir uns nochmals in die Innenstadt zu fahren. Dort fanden wir einen kostenlosen Parkplatz direkt im Zentrum. Von dort liefen wir zunächst zum Schloss und anschließend an den Hafen, wo ein indisches Fest stattfand. Dieses hatten wir schon am Tag zuvor gesehen und waren von den vielen Düften fasziniert, die aus den verschiedenen Imbiss-Ständen drangen. Bei herrlichem Wetter schlenderten wir über das Fest und setzten uns an den Hafen. Gegen 13:00 brachen wir dann auf Richtung Schweden. Der erste Stellplatz den wir anfuhren lag in einem sehr schönen Ort direkt an der Küste, der Platz selbst war allerdings überhaupt nicht schön. Deswegen entschieden wir uns dort nur am Hafen ein Mittagessen zuzubereiten und anschließend weiter zu fahren. Am Morgen hatten wir uns noch von Tessa und Jojo die Koordinaten von drei weiteren Stellplätzen geben lassen. Der erste davon war ebenfalls nicht sonderlich schön und erst beim dritten Stopp (am Stadtrand von Göteborg) entschieden wir uns zu bleiben. Dort erzählte uns eine Familie, dass sie einen Strafzettel über 400 Kr (ca. 38 EUR) bekommen hatten, da sie übersehen hatten, dass sie ein Parkticket hätten ziehen müssen. Daraufhin beschlossen wir, am Morgen recht früh, bis 8:00 Uhr aufzubrechen, da der Parkplatz ab dann Geld gekostet würde.

17.08.2009

Göteborg (8:00) SE – Ribe (17:00) DK

Nach einer unruhigen Nacht, aufgrund der Zelter, die noch um 24:00 Uhr angereist waren, kamen wir tatsächlich um 8:00 Uhr los. Wir gingen in Schweden für die letzten Kronen einkaufen und fuhren dann nach Dänemark. Als wir in Ribe ankamen, gingen wir dort auch nochmal für die letzten dänischen Kronen einkaufen und fuhren auf den Stellplatz, auf dem wir schon am Anfang der Reise standen. Und so verbrachten wir unseren letzten Abend im Bus (da es regnete).


Fazit

Kurze Statistik:

8585km Strecke haben wir zurück gelegt

ca. 1000Euro für Sprit, Fähre und Maut ausgegeben

ca. 800 Euro für den Rest ausgegeben

ca. 8,5L im Schnitt gebraucht (T4 CE mit ACV und DPF)

In ganz Skandinavien hatten wir keine Probleme größtenteils kostenlose Stellplätze zu finden. Campingplätze hatten wir eigentlich nur angesteuert um mal wieder duschen zu können. Die Ver- und Entsorgung hat auch kein großes Problem dargestellt, da oft Möglichkeiten an Tankstellen oder einfach in größeren Ortschaften angeboten wurden. Die Straßenverhältnisse waren überall sehr gut. Nur was das Tanken angeht sollte man etwas vorausschauend fahren, da gerade im Norden nicht an „jeder Ecke“ Tankstellen sind. Entgegen einiger Meinungen dass das Nordkap total überlaufen ist, empfanden wir es als wirklich schön dort. Am Vormittag waren wir die einzigen Leute an der „Erdkugel“. Das Wetter war nahezu perfekt. Geregnet hat es nur nachts oder wenn wir gefahren sind (Ausnahme: Oslo). Wir hatten nördlich des Polarkreises Temperaturen von knapp 30°C und auch nachts wurde es nicht wirklich kalt. Mit der Erfahrung die wir gesammelt haben, würde ich empfehlen sich etwas mehr Zeit für die Fahrt bis ans Nordkap zu gönnen. Eine Woche für die Strecke bis hoch sind doch etwas sehr knapp. Für die komplette Tour waren die 4,5 Wochen wirklich das Minimum gewesen, wenn man nicht nur im Auto sitzen will. Wir haben auf der Tour einige interessante Menschen getroffen und dabei gemerkt, dass man doch etwas abseits des Mainstream-Tourismus unterwegs ist. Es war bestimmt nicht unsere letzte Skandinavienreise.