Rückfahrkamera in VW Emblem

Aus T4Forums Doku
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Leitfaden zum Einbau einer Rückfahrkamera an die Stelle des VW Emblems

Ich werde hier und da noch was verändern oder ergänzen. Stand 1.2 12.Mai 2021


Einleitend sei erwähnt, dass ich selber einen Transporter Modelljahr 2000 mit Heckklappe und Anhängerkupplung fahre. Das verlegen der Kabel und das "Abgreifen" der Versorgungsspannung kann daher bei anderen Bussen "komplizierter" sein. Ich werde hier und da aber auf alternative Installationsmöglichkeiten eingehen. Für die Kabelverlegung bei Bussen mit verkleidung kann ich schonmal auf folgenden Artikel verweisen [[1]]

Benötigte Teile:

  • VW T4 (optimalerweise mit Heckklappe)
  • Rückfahrkamera von Parkvision PRO120 [2]
  • Gummieinlage des Originalemblems
  • gedrucktes VW Emblem [3] (oder Formumslink)
  • Kabel oder Draht, Hilfsgewicht (z.B. große Mutter)
  • Kabelschuhe, Krimpzange, Abisolierzange usw.
  • Kleinkram wie Kabebinder, Isolierband usw.

Optional:

  • Ausschaltverzögerung
  • Monitor (bei mir hat er den Aschenbecher erstetzt) Link zum Umbau wird ergänzt
  • LED Kennzeichenbeleuchtung (mega gute Nachtausleuchtung)
  • Diode und Steckverbinder 3-polig
  • Schalter rastend

Elementarer Bestandteil diese Rückfahrkameralösung ist das gedruckte VW Emblem, welches das originale ersetzt, oder wie bei vielen Bussen das vorhandene Loch verschließt ;-) . Der Gummiteil des Emblems wird weiterverwendet. Da das Embelm für genau ein Kameramodell konstruiert wurde gibt es keine Garantie ob auch andere Modelle passen. Die Abmaße der Aussparung sind ca. 2,5x2,5cm (1x1 zoll). Wird das empfohlende Kameramodul verwendet kann man gerade noch so die Stoßstange sehen und die Sicht nach hinten wird maximal ausgenutzt.


Vorbereitungen

Emblem drucken, schleifen und nach Wunsch lackieren. Ich habe damit angefangen vor dem Lackieren zusätzlich zu fillern und nochmals zu schleifen. Dadurch wird die Oberfläche besonders glatt.

Logo Bearbeitungsschritte.jpgRoh breiter Rand.jpg

links: frisch aus dem Drucker mitte: gefillert und geschliffen rechts: fertig matt schwarz lackiert; ganz rechtes Bild: Rohdruck einer Version mit breitem Rand wie das Originallogo


Optional:

Ausschaltverzögerung vorbereiten. Die Idee der Ausschaltverzögerung ist, dass beim Rangieren usw. nicht jedes mal die Kamera sofort ausgeht, wenn der Rückwärtsgang rausgenommen wird. Da die Kamera aktiv bleibt, obwohl der Rückfahrscheinwerfer erlischt, kann das Rückfahscheinwerfersignal nicht als Stromversorgung, sondern lediglich als Trigger genutzt werden. Das Modul muss über eine "dauerhafte" Stromversorgung verfügen.

Ausschaltverzoegerung 1.jpg

Die von mir verwendete Ausschaltverzögerungsplatine wird mit verlöteten Klemmleisten geliefert, welche ich abgelötet habe um die Kabel direkt anlöten zu können. Das alles landet am Ende in einem kompaktem Gehäuse.

Schaltung ausschalt.JPG

da in der Regel keine Anleitung mitgeliefert wird, hier mal meine Anschlussbelegung. Der Tigger erfolgt immer durch den Rückfahrscheinwerfer. Ich hab noch einen Schalter im Amaturenbrett mit dem ich die Kamera einschalten kann (z.B. beim Anhänger ziehen). Damit in diesem Fall nicht der Rückfahrscheinwerfer leuchtet muss eine Diode verbaut werden.


Einbau:

  • zunächst muss in jedem Fall die Verkleidung der Heckklappe demontiert werden.
  • ist noch ein originales Emblem vorhanden, kann dieses am leichtesten von innen herausgedrückt werden. Den Gummi aufheben.
  • das mittige runde Loch hat leider nur 6 mm und muss auf 8 mm aufgebohrt werden


Kamera 1.jpg

Die Kamera verfügt über ein M8 Gewinde welches gleichzeitig als Kabeldurchführung dient.

  • Kamera in das gedruckte Emblem stecken (passt nur in einer Position) und danach beides in den originalen Gummi legen. Emblem zu Gummi ähnlich dem originalen ausrichten


Kamera 2.jpg

Kamera und Emblem fertig zusammen gebaut und bereit zum Einau in die Heckklappe.


  • Emblem von außen in die Heckklappe ein setzten und die M8er Mutter über das Kabel bis zum Gewinde der Kamera fädeln. Mutter handfest anziehen
  • Kamera gerade ausrichten. Dafür bietet es sich an alles schonmal fliegend zu verkabeln und das mittige Blickfeld direkt auf dem Monitor zu überprüfen
  • Mutter final anziehen


Jetzt sind wir auch schon fertig mit dem Einbau. Nur leider bringt das allein noch nicht so viel ;-) Also weiter im Text...


als nächstes muss das Kamerakabel aus der Heckklappe in den Innenraum. Die Kamera verfügt über ein 6-poliges "Spezialkabel", welches schlang genugt ist, um eine M8 Mutter drüber stecken zu können. Dieses vereint, Stromversorgung, Programmierschnittstelle und Videosignal in einem. Daher bietet es sich an nur dieses Kabel durch die Kabeldurchführung zu würgen.

Kabelsalat.JPG

Es gibt ältere Kameramodelle (so eine habe ich verbaut) die an der Kamera direkt nur 0,6m des 6-poligen Kabels haben. Damit kommt man natürlich nicht bis in den Innenraum. Bei den Modellen bietet es sich an ein Verlängerungskabel (2m, 13€) zu erwerben und dieses durch die Kabeldurchführung zu führen. Die neuen Modelle haben direkt 2m Anschlusskabel und dieses reicht bis oben in die D-Säule. Nun liegt der Nachteil vielleicht nicht direkt auf der Hand, aber sollte man die Kamera mal ausbauen wollen, muss das gesamte Anschlusskabel zurück gezogen werden. Bei einem Verlängerungskabel kann man dieses in der Heckklappe beim Ausbau trennen. Die Entscheidung ein Verlängerungskabel zu kaufen bleibt aber jedem selbst überlassen.

Es sei hier noch erwähnt, dass es auch denkbar wäre nur Chinchkabel und Rückfahrsignal in die Heckklappe zu leiten, denn bei verbauten Heckscheibenwischer sind dort bereits Masse und Klemme X vorhanden. Der Kabelsalat könnte so in der Heckklappe verbleiben.

  • eventuell D-Säulenverkleidung entfernen
  • 6-poliges Kamerakabel bzw. Verlängerungskabel durch die Kabeldurchführung in die D-Säule fädeln. Da dies alles andere als trivial ist, Fädelhilfe verwenden und Erfahrungen [[4]] nutzen
  • Zugang zum linken Lampenträger schaffen
  • Kamerakabel mit Verteilerkabel verbinden und in der D-Säule nach unten leiten. Auch hier kann ein Fädelhilfe eingesetzt werden die mit einem Gewicht eingeführt werden kann
  • Das Chinchkabel kann auch direkt mit nach unten eingefädelt werden


Elektrik:

Wie immer ist es denkbar einfach an Masse "zu kommen". Wie es der Zufall will gitb es am linken Lampenträger einen Massepunkt. Einfach eine Ring-Kabelschuh ans Massekabel und mit an den Massepunkt anschrauben. (Bild ist von Gunnar aus dem mehrmals verlinkten Artikel)

RKamera20.jpg

Auf dem Bild ist auch der Stecker (4-polig) für den Heckscheibenwischer zu finden. Dort kann man Klemme X auf Pin 2 abgreifen, Das ist aber nur nötig wenn man eine Ausschaltverzögerung nutzen möchte. Soll die Kamera nur mit dem Rückwärtsgang angehen und nicht länger anbleiben, kann man einfach die Stromversorgung des Rückfahrscheinwerfers nehmen

Lampentraeger rueckwaerts.jpg

Signal am Lampenträger direkt an freiem Steckplatz abgegriffen (Stromdiebe sind natürlich nicht von mir sondern von der damaligen Werkstatt!)


  • Mit z.B. Flachstecker Spannung bzw. Triggersignal am Rückfahrscheinwerfer abgreifen (BL/RF). Kabelfarbe stimmt auf dem Bild nicht (Asche auf mein Haupt) ;-)
  • optional: Ausschaltverzögerung einbauen
  • Programmiertaster an das Verteilerkabel anstecken und an gewünschtem Ort installieren. Bei mir oben an der D-Säule.
  • Funktionstest durchführen. Videokabel noch extern verlegt.
  • Kabelverbindungen eventuell mit Tape fixieren


Kabelsalat 2.jpg

Wenn man die Ausschaltverzögerung verwendet, sollte man optimalerweise ein paar Steckverbindungen vorsehen. Ich habe welche zwischen Ausschaltverzögerung und Kamerastromversorgung (quasi 2-poliger Ausgang). Und einen für Masse, Klemme X und Triggersignal (quasi 3-poliger Eingang).

  • Videokabel nach vorne verlegen. VOn der D-Säule am Dachholm nach Vorne, an der A-Säule herunter und unter dem Handschuhfach Richtung Mittelkonsole.

Für Multivan und Caravellefahrer ist der Artikel von Gunnar [[5]] dazu sehr zu empfehlen. Bei Transportern einfach den Beifahrerseitigen Teil der Verkleidungsclips der Deckenverkleidung entfernen und das Kabel unter die Deckenverkleidung legen. In den Dachholmen wäre das Kabel sichtbar, da es teilweise außen entlang geführt werden muss.


Ansichten:

Natürlich eine Ansicht vom fertigen Objekt der Begierde von Außen

Kamera fertig.jpg

und natürlich ein Bild vom ungefähren Blickfeld im Monitor (5" 800x480 Pixel TFT matt). Das Bild ist in Realität viel besser auf dem Monitor zu erkennen.

AnsichtMonitor.jpg

Blick nach hinten und auf die roten Schuhe wie auf den folgenden Bildern im Monitor zu sehen

AnsichtLinks.jpgAnsichtMitte.jpgAnsichtRechts.jpg

Die Schuhe sind komplett auf dem Monitor zu sehen und verschaffen hoffentlich eine Vorstellung vom Sichtfeld. (auf Bildern ist sowas immer schwierig rüber zu bringen ;-) )

AnsichtNachHinten.jpg

Blick nach hinten. Auf dem Monitor kann man bis auf die Straße sehen. Was mehr als 4 Fahrzeuglängen entspricht.

AnsichtNacht.jpg

hier mal ein Bild vom Einparken. Der PKW ist ca. 1,5m weit weg. Auf dem Bild kommt es schlecht rüber durch die Belichtung der Fotokamera. In "echt" ist das Bild viel besser. Man kann gut 4m weit sehen. Mit der LED Kennzeichenbeleuchtung ist der Nahbereich extrem gut zu erkennen und man kann beim Einparken bis auf wenige Zentimeter heran rangieren. Aufe dem Foto überblendet der Nahbereich etwas, was auch der der Belichtung der Fotokamera geschuldet ist.

Makes und Bilder von Anwendern

Nachfolgende Bilder sind von der Version mit breitem Rand, welche anschließend mit einer Chromfolie überzogen wurden.

Chrom1.jpgChrom2.jpg

Zusammenfassung

Ich nutze das Setup schon seit gut einem Jahr und mittlerweile haben sich diese Variante auch schon mehrere Bekannte eingebaut. Von denen kam nie was negatives zurück. Ich selber bin immer noch begeistert, da man in der Stadt auch in kleinste Parklücken kommt. Rückspiegel und Kamerabild haben eine gewisse Überdeckung, wodurch es so gut wie kein "totes" Sichtfeld mehr gibt. Ich nutze die Kamera durch einen Schalter auch hin und wieder während der Fahrt. Was insbesondere im Anhängerbetrieb super hilfreich ist.


Ich werde hier und da noch was verändern oder ergänzen. Stand 1.2 12.Mai 2021

immer gute Fahrt Raphael