Marokko 2014

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Marokko November 2014 (BastiOE)

Vorab hier schon mal der Link zum Video.

Teil 1

Servus zusammen,

seit Anfang Dezember sind wir nun wieder von unserer Reise zurück. Insgesamt haben wir in den 54 Tagen 9710km zurückgelegt und sind nun an so einigen an Erfahrungen reicher! Kurz gesagt, es war mein bisher schönster Urlaub, und ich hab schon so einiges gesehen! :thumbup:

Die ersten 2 Wochen sind wir langsam die Ostküste von Spanien runtergefahren, wo wir immer mal wieder kletterten.

Schon zu Beginn gabs ein kleines Problem mit meinem, noch nicht Langzeiterprobtem Auspuff-UFS. Das an der Stoßstangenabdeckung anliegende Blech hatte sich bei längeren Autobahnfahrten dort reingebrannt! :pinch: Naja das konnte durch das zurückbiegen erstmal behoben werden. Seitdem achtete ich auch darauf, dass die Öltemperatur nicht mehr 120°C erreicht, was bei einem Gewicht von 2.8t nur durchs Fahren mit konstant 80km/h erreicht werden konnte!

Eine Woche später gabs die nächste Überraschung. Als wir vom Klettern zurückkamen sah ich einen etwas dunklen Fleck am vorderen UFS, nach kurzer „Kostprobe“ wussten wir, dass irgendwo Diesel ausläuft! Es hatte sich der Schlauch zur ESP durchgescheuert! Da er lang genug war, konnten wir ihn abschneiden und wieder aufstecken…

Dann gings weiter an einen wunderschönen Stausee im Süden von Spanien, genauer gesagt ca. 35km südwestlich von Murcia. Dort fuhren wir am Abend noch die lehmige Piste auf den Rücken mitten im See hinter und übernachteten dort. In der Früh dann ein toller Sonnenaufgang hinter den Sandsteinbergen…

Nach 14 Tagen in Spanien, setzten wir dann Ende Oktober von Algeciras nach Tanger Med über. Für das Ticket zahlten wir 125€ für 2 Personen und ein Fahrzeug. Dies schien mir in Ordnung und so fragten wir auch nicht bei mehreren Ticketshops.

Wir nahmen die erste Fähre in der früh um 5:30Uhr, um genug Zeit für den Zoll, zum Geldwechseln und für die Weiterfahrt zu haben. Der Kurs lag zu der Zeit bei 10,8Dh = 1€ und für umgerechnet ca. 93ct gabs einen Liter Diesel…

Für die Zollabwicklung sollte man sich Zeit nehmen und nicht drängen! Wir waren zwar fast die letzten, die aus unserem Schiff kontrolliert wurden, jedoch wollte er lediglich meine Dachkiste und die Kühlbox sehen. Da mussten die anderen mehr über sich ergehen lassen!

Wir versuchten am 1. Tag so weit wie möglich in den Süden zu kommen, da wir im Norden eig. keine Stellen zum ansehen kannten… und das Wildcampen sich hier als relativ schwierig herausstellte!

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Teil 2

... Am 2. Tag in Marokko tasteten wir uns mal an den Cirque de Jaffar heran, jedoch nur bin zum Schluchteingang. Motorradfahrer meinten, dass die Route sehr ausgespült sei und für uns eher nichts ist! Beim zurückfahren hatte es mir dann vorne links den Stoßdämpfer aus der oberen Aufnahme gerissen. :pinch: Es hatte ihn vermutlich so sehr zusammengestaucht, dass er blockierte und es dann oben die Mutter abgesprengt hat! Wir bauten ihn aus, um in Midelt vl einen Ersatz zu finden. Wir besuchten über 5 Werkstätten doch niemand konnte mir helfen… Also fuhren wir vorsichtig weiter nach Tinghir, da wir in der Todra ein paar Tage klettern wollten. Am Camping Atlas angekommen fragte ich, auf Rat von Bernd AB hin, den jungen Mann ob er zufällig weiß wer so einen Dämpfer haben könnte… Und wer hätte das gedacht, 5 min später kam Hassan, der beste Mechaniker Tinghir´s, vorbei und meinte bis morgen kann er welche auftreiben… 8o Tatsächlich, für 350Dh bekam ich dann einen gebrauchten, aber originalen VW- Dämpfer. Ersatzdämpfer werden von nun an auf jeden Fall immer mit dabei sein! :whistling:

Nun konnte es wieder Offroad weiter gehen: Unsere Route führte über die relativ einfache Piste von Tinghir nach Alnif, eine Gebirgspiste über mehrere Pässe mit tollen Ausblicken! Verkehr trafen wir hier kaum an, bis auf ein paar Einheimische mit ihren Motorrädern und Eselkarren.

In Alnif angekommen gings ein paar km auf der Teerstraße weiter nach Fezzou, was der Startpunkt unserer nächsten Route ist. ...

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Teil 3

... Auf diese Strecke möchte ich etwas genauer eingehen, da sie mir wahnsinnig gut gefallen hat! :thumbsup: Und viele Bilders gibts...

Zuerst führte die Piste über eine Kilometerlange Ebene, zwar etwas eintönig aber auch mal schön einfach nichts weit und breit zu sehen! Etwas später machten wir noch einen Abstecher auf einen nahegelegenen Hügel, mit super Ausblick. Je weiter wir kamen, desto sandiger wurde es. Nach einem längeren Weichsandfeld erreichten wir dann das erste kleine Dünenfeld, wo ich mich auch sofort festfuhr! Naja, mit den Sandblechen war es kein Problem, und aus Fehlern lernt man ja schließlich. :D Wir ließen den Luftdruck nach und nach bis ca. 1bar ab… und ich hätte es nie gedacht, dass es einen doch so riesigen Unterschied macht!

Weiter gings noch ein paar Km bis zum nächsten Dünenfeld, wo wir dann auch die Nacht verbrachten (Mitten in den Dünen! :thumbup: ). In der Früh hab ich dann auch noch die ein oder andere Dünenüberquerung probiert! Der erste Versuch war erfolgreich und beim zweiten Mal war ich zu langsam. ;) seht selbst... ...

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Teil 4

Wir fuhren die Stein/Sand- Piste weiter nach Rissani und von dort über Asphalt nach Merzouga auf den am Rande der Dünen gelgenen Campingplatz „Les Pyramides“. Nach einer Tasse Tee machten wir uns zu Fuß auf den Weg auf eine der größeren Dünen. Schon bald trafen wir auf einen Berber mit 4 Dromedaren. Über ein paar Worte auf Berber freute er sich sehr und so begleitete er uns bis nach oben und zeigte uns die verschiedenen Farben am Rand des Erg Chebbi. Zuerst die roten Dünen, gefolgt von einer schwarzen Sandschicht am Fuße der Dünen und etwas weiter weg die weiße Ebene! Dahinter hätte man bei schönerem Wetter noch den Lac Dayet Srij gesehen, jedoch war es an dem Tag sehr windig und dadurch ziemlich trüb. Bei der Rückkehr durfte ich sogar noch eine Runde auf einem seiner Dromedare „drehen“…

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Teil 5

Am nächsten Tag brachen wir auf, um die Route von Merzouga nach Boudenib zu fahren. Diese Strecke beeindruckte mich am meisten; eine abwechslungsreiche, grandiose Landschaft mit teils schwierigen Passagen, dicht an der Algerischen Grenze.

Wir fuhren im Süden um das Erg Chebbi durch mehrere lange Weichsandfelder. Weiter in die Dünen rein hatten wir uns nicht getraut, da wir allein unterwegs waren. Auf der Ostseite des Erg Chebbi sieht man immer wieder die Zeltstätten für die Dromedar-Touren und auch von den Souvenirhändlern auf ihren Mopeds bleibt man nicht verschont. Nun geht es weiter Richtung Norden und der Wind wird stärker, dass man sich kaum noch draußen aufhalten kann. Es wird langsam steiniger und die Route führt immer näher an die Algerische Grenze bis wir den ersten Grenzposten passieren. Die Leute dort sind super nett und boten uns sogar Hilfe an, sollten wir eine Panne haben. Wir gaben ihnen ein sog. „Fiche“, sie telefonierten kurz und wir konnten nach einer netten Unterhaltung auch gleich weiter. Der folgende Abschnitt ist eine Rally-Strecke und machte auch riesig Spaß! Dann machte ich das 1. Mal Gebrauch von meiner HA-Sperre; es ging steil nach oben über eine grobsteinige Piste auf ein Hochplateau, wo wir dann noch den zweiten Grenzposten passierten.

Wir fuhren noch ein Stück weiter in ein kleines Dünenfeld, um aus dem Blickfeld des Militärs zu sein, da Wildcampen anscheinend nicht so gern gesehen wird.

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Teil 6

in der Früh ging es dann nach einem kurzen Zwischenstopp im Weichsandfeld weiter nordwestlich, in Richtung zu dem markanten Stein. Die grob geschotterte Piste führt uns an einer großen Felskante vorbei, durch viele kleinere Oueds mit steilen Auf- und Abfahrten, bis wir schließlich auf die letzten Hürden stießen; der "Piste" zum Hochplateau mit dem Stein. Hier ist eine Sperre an der HA Pflicht! An diesem Tag kamen wir durch das viele Filmen und Fotografieren nur ca. 40km. Es dämmerte bei der Ankunft bereits, von dem her gibt es leider keine Bilder von den steilen Auffahrten. Den Platz am Stein teilten wir uns mit einem Deutschen und seinem Bremach… Am nächsten Tag konnten wir bei Morgensonne zumindest ein paar Bilder von den Abfahrten und der grandiosen Landschaft machen… Die Route führte anschließend über weite Schotterpisten, durch sandige Oueds und zum Schluss bekamen wir noch eine Wasserfurt. Fazit: Diese Route würde ich jederzeit wieder fahren! Sehr beeindruckend !

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Teil 7

Zurück in Tinghir kletterten wir 2 Tage und fuhren dann die Todra – Dades – Querverbindung. Als wir starteten, regnete es bereits stark, sodass uns bald ein kleiner Bach auf der Piste entgegen kam, diese jedoch noch gut zu befahren war. Weiter oben ging der Regen dann in Schnee über uns kamen mehrere Deutsche mit gemieteten „Geländewagen“ (SUVs) entgegen… Die Straße war zum Teil relativ eng und führte dann quer durch das Bachbett. Auf der Teerstraße angekommen geht es nun die Dades-Schlucht hinunter, welche mir landschaftlich besser als die Todra gefallen hat!

Zu unserem nächsten Routenstart müssen wir über die Schnellstraße nach Quarzazate und von dort Richtung Süden zu dem kleinen Ort Anezal.

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Teil 8

Von der folgenden Route von Anezal nach Askaoun gibt es meines Wissens nach keinerlei Beschreibung und wussten auch nicht was auf uns zukam! Von dem her werde ich diese Route etwas detaillierter beschreiben.

Von Anezal fahren wir einige Km auf einer schmalen Teerstraße nach Westen. Diese Strecke ist landschaftlich auch schon sehr schön und es gibt kaum Verkehr! Nach einem kleinen Dorf kommen wir dann auf die Piste, die sich durch die grüne Gebirgslandschaft nach oben windet, bis auf 2.550m. Teilweise sind die Wege durch die Bäche komplett weggerissen, jedoch lassen sich diese Situationen zu Beginn noch leicht umfahren! Für größere Fahrzeuge ist diese Strecke nur bedingt möglich, da die Piste oftmals nicht viel mehr als 2m misst. Es folgte noch eine kurze Schlammpassage durch einen kleinen Bach und zur Dämmerung fanden wir einen super schönen Nachtplatz auf einer Passhöhe mit tollem Sonnenuntergang! :thumbup: Das einzige Problem hier war, dass es auf 2.500m Höhe, im November, in der Nacht schon sehr kalt wird… :pinch:

Von nun an wird’s spannend! Zuerst fahren wir eine grobsteinige Holperpiste hinunter bis wir zur 1. schwierigeren Umfahrung des weggespülten Weges kommen. Hier musste wegen der Großen Steine etwas gearbeitet werden und auch für die steile Auffahrt auf der anderen Seite ist eine Sperre von Vorteil! An dieser Stelle überlegten wir zum ersten Mal, ob wir überhaupt weiterfahren sollen, doch mir gefiel die Piste und die Landschaft so gut, dass ich auf jeden Fall wissen wollte wie es noch weiter geht! Nach mehreren „kleinen“ Querrinnen folgte dann DIE Querrinne schlechthin… Leider gibt’s hier kein gutes Bild, da mein Paps Angst bekam und wegfilmte! :pinch: Für diese Querrinne ist eine HA-Sperre unumgänglich! Man schwebt nämlich mit 2 Reifen ca. 50cm in der Luft… ^^ Ein paar hundert Meter weiter folgt dann der nächste aber auch letzte schwierige Abschnitt, bei dem viel hergerichtet werden musste. Für die folgenden 200m brauchten wir ca. 1 Stunde, denn wir mussten uns einen Weg durch das grobe Geröll des Baches bauen. Ein guter Einweiser ist für diesen Abschnitt vorteilhaft… Nach dieser Stelle geht es noch über eine kleine Betonbrücke, die jedoch nicht so aussieht als könnten mehr als 5t drüberfahren. :S Die restlichen km nach Askaoun führt die Route wieder über eine angenehme Schotterpiste auf der man schnell vorankommt.

Fazit: Grandiose Gebirgslandschaft, abwechslungsreich und abenteuerlich. Wenn ich jedoch gewusst hätte was auf uns zukommt, hätte ich mich wahrscheinlich nicht getraut es mit der Route aufzunehmen! :whistling:

Von Askaoun fahren wir auf die wieder bekannte Route in den Norden nach Agouim. Nach der vorgehenden Wahnsinnstour, war diese Piste über die Hochfläche am Toubkal, zwar schön, aber relativ eintönig und einfach!

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Teil 9

Am nächsten Tag fuhren wir nach Marrakech und legten einen Kulturtag ein. Die schwierigen Parkmöglichkeiten konnten wir nicht bestätigen, es gibt nämlich einen riesigen kostenlosen Parkplatz an der Hauptstraße, wo es dann am Kreisel in die Medina geht. In Marrakech waren die Händler sogar relativ zurückhaltend, was das „Einfangen“ von Touristen betrifft!

Weiter ging es dann Richtung Essaouira, wo wir etwas außerhalb auf dem Camping „Le Calm“ für eine Nacht stehen blieben. Hier bekam der Bulli noch eine 2-stündige Hand-Wäsche!

Die Nächsten Tage tingelten wir langsam die Küste runter bis ca. 10km vor Agadir. Hier blieben wir nahe der Küste an einem ruhigen „Parkplatz“ stehen und bereiteten für den Abend ein Feuer aus vertrockneten Argan-Büschen vor.

Marokko ist ja ein schönes Land, aber die Küste konnte mich davon nicht überzeugen. Für ein paar Tage wars mal ganz schön den wilden Atlantik zu sehen, aber den ganzen Urlaub dort zu verbringen könnte ich mir nicht vorstellen! Da gibt’s im Innenland so viele interessante Plätze…

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Teil 10

Von nun an begleiteten wir meine Mutter, die eine 2-wöchige Reiterreise von Guelmim nach Tan-Tan und über den Plage Blanche zurück nach Guelmim machen wollte. Jedoch verlief dabei nicht alles nach Plan und durch die starken Regenfälle kamen wir nach dem 4.Tag schon nicht mehr weiter. Am Tag vor den starken Regenfällen fuhren wir noch einen kleinen Umweg nach Assa, um die Route durchs Draâ-Tal zu erkunden. Eigentlich war diese Tour mit nur 2 Sternen gekennzeichnet, doch mir gefiel sie richtig gut :thumbup: . Mal trifft man einige Nomaden, dann kommen einem Dromedarherden entgegen und dann führt die Piste über weite, staubige Tonflächen. Ab ca. der Hälfte der Route fuhren wir nördlich davon ab, um wieder zu der Reitergruppe aufzuschließen. Am Abend des 20.11.14 begann unser Abenteuer; Bei Starkregen im Draâ-Tal! Ich konnte nie glauben, dass sich in der Wüste wirklich so schnell Flüsse bilden können, doch hier konnte ich es mit eigenen Augen sehen! Nach nicht mal einer halben Stunde bildete sich neben unserem Auto ein teils 30cm tiefer Bach! In der Nacht hatte es auch noch öfters geregnet und das Ergebnis in der Früh war unglaublich, jedoch machte es auch riesig Spaß sich durch die 20cm tiefe Schlammschicht zu wülen! :thumbsup: :drive: Da wir hofften, dass es womöglich bald wieder aufhört fuhren wir noch etwas weiter, bis wir dann nach ca. 10km vor dem richtigen Draâ-Fluss standen… Also mussten wir wieder etwas zurück und bauten auf einer Anhöhe unser Lager auf. Dieser Rückweg war jedoch auch schon eine kleine Herausforderung, da sich aus der Piste mittlerweile ein Fluss gebildet hat.

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Teil 11

Die folgenden 4 Nächte verbrachten wir an genau dieser Stelle, in der Hoffnung es könnte ja aufhören und wir könnten unsere Route nach Tan-Tan fortsetzten. Nach 3 Tagen anhaltendem Regen beschlossen wir dann umzukehren, da es noch Tage bzw. wahrscheinlich Wochen dauern würde bis die Flüsse wieder abschwellen. Doch mit einfach mal zurückfahren war es auch nicht getan, da die Pisten durch die Querbäche weggerissen wurden und wir somit wieder mal Straßenbauamt spielen durften… ^^ Bis Mittag kamen wir zum vorherigen Nachlager, wo uns ein Militärhubschrauber mit Essen und Trinken versorgte! Sie waren sehr besorgt um uns, machten ein paar Videos fürs Fernsehen und erzählten, dass es seit 1948 kein derartiges Hochwasser gegeben hat. An dem Tag kamen wir nur noch ein paar km weiter bis wir schließlich unser Nachtlager aufschlugen. Früh am nächsten Morgen starteten wir, um einen passablen Weg aus dem Tal zu finden, der auch für den LKW machbar ist. Als wir einen Hügel erreichten, sahen wir in der Ferne ein Fahrzeug auf uns zukommen. Wir fuhren ihm ein Stück entgegen und es war ein ortskundiger Nomade mit seinem Landy und einem Militärsoffizier. Sie leiteten uns dann an demselben Tag noch bis in die nächste Ortschaft wo wir sogar in einem der Militärgebäude übernachten durften. Mein Paps und ich zogen aber doch die Nacht im Auto vor! :D Für die Reitergruppe ist die Reise wohl eher ins Wasser gefallen, aber für mich war es im Großen und Ganzen ein super Abenteuer mit viel Schlamm, Matsch, Wasser und steinigen Strecken. Hier haben sich wenigstens mal meine BFG MTs gelohnt… :thumbup: Schade zwar, dass wir die Strecke am Plage Blanche nicht fahren konnten, aber so hat man noch neue Pisten für das nächste Mal…

Nun gings wieder langsam nach Norden, doch da viele Straßen gesperrt waren, mussten wir über Assa zurück nach Guelmim und von dort gings nach Tiznit auf den Campingplatz mitten im Ort. Je näher wir Richtung Agadir kamen, desto mehr waren die Ortschaften überschwemmt. Teilweise fuhren die kleinen Autos noch durch 35cm tiefes Wasser… 8o Die Einwohner standen am Straßenrand und beobachteten das Spektakel, wenn einer nicht mehr weiter kommt… Und obwohl das Hochwasser so viel Zerstörung an den Häusern angerichtet hat, nehmen es die Marokkaner sehr gelassen, und es scheint fast so als hätten sie ihren Spaß an den Wassermassen...

In Agadir angekommen war der Wasserstand bereits so hoch, dass eine Brücke des Souss-Flusses gesperrt werden musste. Von nun an regnete es zwar weniger, jedoch entschieden wir uns schließlich früher als gedacht die Heimreise anzutreten. Einige Ziele, wie die Ouzoud-Fälle, den Lac Isli und auch noch einige Routen im Süden bei Tata hätten wir noch auf unserer Liste gehabt, jedoch wäre dies aufgrund der Unwetter vermutlich erst in ein paar Wochen wieder möglich gewesen. Da einige Küstenstraßen und auch mehrere Straßen im Land überflutet waren mussten wir die Autobahn über Marrakech nach Casablanca nehmen, die an einer Stelle sogar auch etwas überschwemmt war.

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Teil 12

Als wir in Tanger Ville zur Fähre fuhren standen wir in der Stadt noch etwas im Stau und dort passierte uns was worüber ich heute noch schmunzeln muss: ^^ Ein kleiner Junge kommt ans Fenster und sagt ich sollte Hupen, damit es schneller geht. Also ich als Deutscher, drück einmal kurz auf meine Hupe (hab ja eine extra laute Luftdruck Fanfare verbaut). Der Junge freute sich, meinte nur ich müsste länger hupen. Also ließ ich ihn drücken; sofort „stürzte“ er sich auf das Lenkrad und ließ auch so schnell nicht mehr los. Jetzt hatten wir zumindest die Aufmerksamkeit der Leute am Straßenrand und auch die andern Verkehrsteilnehmer hupten wie verrückt! Sowas würd ich hier in Deutschland auch mal gern erleben… 8o :thumbsup:

Die Heimreise durch Spanien verlief ab Valencia auch nicht mehr nach Plan, da sich nun das Radlager durch starkes klopfen bemerkbar machte und es waren noch 1.700km bis nach Hause… Zuerst dachte ich noch es wäre „nur“ das klackern des inneren Antriebswellengelenks, doch hörte sich dies irgendwie doch anders an. Das lustige, wir kamen noch weitere 350km bis wir etwas nördlich von Barcelona dann doch in die Werkstatt mussten. Es ließ sich zwischenzeitlich wieder ganz normal fahren, doch dann wurde es zu schlimm. Im Nachhinein hätten wir sofort anhalten und es wechseln lassen sollen, doch ich hoffte irgendwie so heimzukommen, da ich Zuhause eh beide Radlager wechseln wollte…

Die Mechaniker waren aber echt fit und am Ende kümmerte sich die ganze Werkstatt um mein Radlager… Auf den Bildern sieht man auf jeden Fall, dass man nicht bis zum Ende mit einem verschlissenen Radlager fahren sollte… Gewonnene Erfahrung: Ein verschlissenes Radlager hält noch ca. 10.000km… :whistling:


Das waren jetzt einige der Eindrücke und Erfahrungen unserer 1. Marokkoreise und es war bestimmt nicht die letzte! Am meisten beeindruckte mich der Südosten von Marokko bzw. die Wüste und der Hohe Atlas. Die Menschen sind sehr aufgeschlossen und meistens ausgesprochen freundlich und hilfsbereit, jedoch nicht immer ohne Absichten. Dass das Wildcampen in Marokko ungefährlich ist kann ich bestätigen, es kann einem lediglich passieren, dass abends jemand vorbeikommt und etwas haben will… Wir hatten eine große Tasche mit alter Kleidung und Schuhen dabei, worüber sie sich immer sehr freuten. Im nördlichen Marokko, bis etwa Midelt, empfand ich die Menschen etwas aufdringlicher, kann aber auch daran liegen, dass man sich mit der Zeit daran gewöhnt und besser weiß wie man damit umzugehen hat.

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Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit,

Vg Basti