Trennwand entfernen

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ultimative Anleitung zum Ausbauen einer Trennwand(L-Bulli 1)

So, nun war es am Wochenende so weit! Ich kann nun endlich wie ein Feldherr durch meinen Bus schreiten, ohne mir dabei schon bei der Mittelwand die Nase platt zu drücken! Wie ich das, ohne dabei 2 Tage zu opfern gemacht habe, erklär ich hier kurz mal, für alle die's noch vor sich haben: das war ein alter Rettungsbus, das heißt in Punkto Verkleidung können sich Unterschiede beim Hantieren bemerkbar machen!

ZUTATEN:

(und da ist Geiz nicht geil!)

2 Punktschweißbohrer (einer reicht aus, aber der macht bei den letzten Punkten dann schon eher schlapp) 1 Dose Bohröl zum Sprühen (ganz wichtig, stinkt zwar ein wenig und raucht, aber der Bohrkopf wirds Euch danken 1 stufenlos verstellbare Bohrmaschine 1 robuste Blechschere (keine vom Aldi, ...) 1 gute Metallsäge (keine vom Aldi, ...) Metallfeilen (keine vom Aldi, ...) 1 extra angefertigter Spaltmeissel (mir hat ein gelernter Schmied geholfen, und der hat mal schnell einen Spaltmeissel angefertigt, aus dem härtesten Stahl den er finden konnte. Ist das absolute Teil, mit dem geht alles ab wie Butter) 1 Hammer 1 Staubsauger diverse Schraubschlüssel und Imbusse zum Demontieren der Gurte Abdeckmaterial (nicht aus Plastik!) und Malerband zum präventiven Einsammeln der Bohrspäne

und diverse Getränke zum Ausgleich des Elektrolythaushaltes

ANLEITUNG:

Wie Ihr gesehen habt, kommt in meiner Liste weder eine Flex, noch eine Stichsäge vor, das heißt ich verzichte ganz auf Späne die sich dann im ganzen Bus breit machen, und vor sich hin rosten. Die paar Späne die beim Bohren und Feilen abfallen, werden mit dem Abdeckmaterial und dem Klebeband entsorgt. Es genügt wenn man die Sitze ganz (und da meine ich wirklich ganz) nach vorne schiebt und die Sitzfläche nach vorne kurbelt. Ein Ausbau ist NICHT notwendig. Was aber weg gehört, zumindest vorübergehend, sind die oberen Gurtbefestigungspunkte. Die schwarze Abdeckung mit zärtlicher Gewalt lösen, dann mit einem Imbuss den Rest demontieren und wenns geht nicht ganz verdreht zur Seite legen. So, nun macht man sich mal einen Plan, wie man die Wand zerteilen will, denn alles auf einmal ist eher Utopie. Hin und wieder ist man froh, wenn man ein kleineres Teil hat, das man hin und her bewegen kann, bis es abfällt. Also, nun kommt die Metallsäge ins Spiel. Man schneidet einfach so 4-6 Teile zurecht, über die man sich dann her macht. VW war so nett, und hat bei der Beifahrerseite echt sauber gearbeitet. Da bohrt einer den Punkt auf, während der Andere das Bohröl sprüht. Geht alles ruck zuck. Nun wird man so manchen Schweißpunkt a) nicht genau treffen, oder b) nicht genau bohren können. Nun kommt der Spaltmeissel und Hammer zum Einsatz. Man fädelt sich kurzerhand damit zwischen Holm und Wand ein uns bläst dem Punkt mit ein paar zärtlichen Schlägen das Licht aus. Wer dabei einen Meissel verwendet, der vorne zu dick, stumpf oder zu weich ist, wird eher den Holm beleidigen, als irgendetwas an so einem verflixt harten Schweißpunkt ausrichtet. Schweißnähte aufzubohren ist so eine Sache, denn es klappt eher nicht. Also wieder den Meissel nehmen, und ein wenig damit auf die Naht einschlagen. So, die erste Seite ist erledigt. Nun kommt die Fahrerseite, und da hat sich wohl der Schweißer zuvor 3 Bier genehmigt. Was wir da gesehen haben, vergönn ich keinem Feind. Punkte die normalerweise 8 mm groß sind, haben sich da zu einem 3 cm großen Geschwülst aufgetürmt, wo natürlich kein Bohrer eine Chance hat. Außerdem vermuten wir, daß da auch Schutzgas im Spiel war! Diesen Geschwülsten kann man auch nur mit dem Meissel zu Leibe rücken. Leider hat hin und wieder der Holm ein wenig gelitten, sprich es müssen ein paar ganz kleine Löcher geschweißt werden. Die Befestigung am Dach wurde eher etwas "russisch" entfernt. Mit der Blechschere und dem Meissel (der ist vorne, als auch auf der Seite scharf wie ein Haizahn) wurde ein ca. 1 cm breiter Steg stehen gelassen, der dann einfach mit dem Hammer unter den Himmel geschlagen wurde. Ich weiß, nicht die schönste Lösung, dafür aber sehr flink und effektiv. So, wars! Noch ein wenig die scharfen Kanten der Punktüberreste wegfeilen und fertig ist das neue Raumgefühl! Nachher noch die Ölspritzer wegwischen und sofort die verwaisten Metallspäne wegsaugen, damit nichts zu rosten anfängt. Alles in allem hat es gerademal 3 Stunden gedauert! Also, spart nicht am Werkzeug und holt Euch eventuell einen Schmied oder jemanden der mit Metall Erfahrung hat, zur Hilfe! Ach ja, und bei Schönwetter ist's auch immer feiner zu arbeiten!

good luck!