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Zu allem Überfluss sagte Synchromaus per SMS bei der Graumaus seine Teilnahme ab, da er überraschend früher den geplanten Umzug aufs Land, realisieren könnte. Graumaus versprach das intern zu regeln, um die Doppelmaus nicht weiter zu belasten - und machte damit einen folgenschweren Fehler. In vorauseilendem Gehorsam meldete die Jokermaus sowohl sich als auch die Synchromaus bei der Doppelmaus ab, so das dieser nur endgültig den Überblick verlor. In dem Bewusstsein, an der vertrackten Situation nicht ganz schuldlos zu sein, entschloss sich Graumaus dazu, seinerseits die Teilnahme abzusagen, um so den versprochenen Platz für einen Nachrücker frei zu machen. Doppelmaus hatte ja zwischenzeitlich die frei werdenden Plätze an Nachrücker vergeben.
Nach einigem Hin und her war dann die Situation geklärt und jeder der wollte, konnte auch mitfahren.
Die anderen Protagonisten widmeten sich voll ihren zugedachten Aufgaben. Immer neue Ideen wurden geboren. Die viel zu kleinen Postfächer der Akteure quollen über und über vor Anfragen, Ratschlägen und Hinweisen. Der halbe Tag ging bereits dafür drauf, um alles halbwegs zu lesen. Die magentafarbene Rattenkom freute sich über ungeahnt hohe Rechnungen. Hannomaus hatte sich mittlerweile dazu entschlossen seine kleine Druckerei zur Produktion von Teilnehmertickets auf 24 Stunden Betrieb umzustellen. Flehendlich bettelt er um Daten: Input, Input, Input!
[[Datei:Wobstock2007 6.JPG|thumb|none|500px|Hannomaus Ergerschlumpf]]
Irgendwann in diesem Gewusel, es war so gegen halb zwei Uhr morgens, hatte unsere Mäuse die Zeit mal in sich zu gehen und das bisher Geschehene zu reflektieren. Dabei wurde den Hauptakteuren klar, dass sie im Moment für nichts anderes Zeit hatten als für dieses Ereignis. Ihre eigenen kleinen Geschäfte blieben verwaist liegen. Zudem wurde über die Kosten für Porto, Telefon und etlichen anderen Ausgaben bisher kein Wort verloren. Wie auch von Anfang an waren sich alle einig, dass es dies Wert sei und eine solche Diskussion jetzt nicht nutzbringend wäre. Mehr noch, es hatte niemand Lust darüber zu reden. Was bezahlt werden muss, muss bezahlt werden – und gut is!
Tue Gutes und Rede darüber, einer der Weisheiten aus Graumaus bisherigem Leben als Nachrichtenverbreiter, durfte bei einem derartigen Auflauf nicht vergessen werden. Bereits durch das Trommeln im Mäuseforum warm geworden, wurden Texte verfasst, Bilder gesucht und alles für den Tag X vorbereitet.
Da die Mausgilde ja nur zu Gast bei den Ratten in der Bullistadt waren, mussten die Ratten auch gefragt werden, ob man sie benennen durfte. Graumaus setzte sich mit dem Chefpropagandisten der Ratcity Dr. Schirmratt in Verbindung, der sich ein Vetorecht vorbehielt. Es wurde eine volle Unterstützung durch seine Abteilung zugesagt. Im Gegenzug erhielt die Ratcity alle Informationen vorab. Es sollte eigens ein Mitarbeiter für die Presse abgestellt werden und man wird seinerseits über den internen Verteiler für Verbreitung der Nachricht über die Veranstaltung sorgen. Soweit so gut, dachte sich Graumaus, aber eigentlich
interessiert sich niemand für ein Mäusetreffen, draußen in der großen Welt.
Zu diesem Thema gibt es noch einen anderen Spruch, der sich auch hier bewahrheiten sollte:
'''Es gibt nicht Gutes, außer man Tut es – Selbst!'''
Frisch ans Werk wurden weitere Infos und Texte verfasst und ab da stand die Elektropost nicht mehr still. Über 100 Briefe trug Graumaus und seine Süssmaus zur Post. Das hatte sich mittlerweile auch bei den Mäusen herum gesprochen und einige Mäuse kamen von sich aus auf die Graumaus zu und boten ihre Hilfe an. Dieser Eifer wurde dann auch belohnt.´
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Die Freude darüber erhielt schnell einen Dämpfer als man bei den Ratten nachfragte, was denn nun veranlasst worden wären. Stolz präsentierten ihm die Ratten einige Zeitungsausschnitte, deren Texte unserer Graumaus sehr vertraut waren. Auf heftiges Drängen hin, erhielt die Graumaus eine Kopie des Textes aus der Ratcity. Dieser war ihm auch wohl vertraut. Es fehlte jedoch jeglicher Hinweis auf die Gilde.
Als sich dann ein Journalist bei der Graumaus beschwerte, das man in der Ratcity so gut wie nichts von dieser Veranstaltung wüsste, nahm die Graumaus das zum Anlass sich seinerseits bei Dr. Schirmratt zu beklagen. Letzterer sagte Besserung zu und verwies wiederum auf die eigens dazu abgestellte Mitarbeiterin.
Die Museumsratte dagegen hatte, aus eigenem Antrieb heraus, einen Bericht auf die Internetseite gestellt, worüber sich die Graumaus sehr freute.
Des Geplänkels Leid, schob die Graumaus das ungute Gefühl beiseite, freute sich über die Reaktionen und konzentrierte sich auf den unmittelbar bevorstehenden Tag X.
Dieses ganze hatte nun schon weite Kreise gezogen und blieb dem Gründer der Gilde nicht verborgen. Kurz entschlossen griff er zum Telefon und rief die Graumaus an: „ Hallo, hier ist T. J. Obermaus“, schallte es sanft aus der Muschel.
T.J., wer?“ entgegnete die Graumaus, in der Annahme, das ein weiterer Ratschlag auf ihn einprasseln würde.
„Ich bin der Gründer der Gilde und Betreiber des Forums“, entgegnete dieser verständnisvoll.
Die Graumaus hatte bereits im Buschfunk vernommen, das die Gründermaus auch dabei sein wollte und hatte bereits dafür einen, der mittlerweile raren Plätze reserviert. Schnell kam man ins Gespräch, wobei es der Gründermaus darum ging, wer hinter der ganzen Aktion steckt und was damit bezweckt werden sollte. Anfängliche Unklarheiten waren schnell ausgeräumt und das Gespräch entwickelte sich zu einem regen Gedankenaustausch über die Gilde und seine Mitglieder.
Einige Stunden und diverse Rauchwaren später, hingen die Öhrchen der Graumaus bis auf den Fußboden herunter und die Maus viel erschöpft ins Bett. An Arbeiten war in dieser Nacht nicht mehr zu denken.
Viel war nicht mehr zu tun. Nur noch der Termin bei Oli Surfmaus, der den Kontakt zu einer erfahrenen Kameramaus vermittelt hatte. Die Kameramaus hatte Lust darauf, seine Erfahrung und sein Wissen mit in die Wagschale zu werfen und erklärte sich bereit das Konzept auf dem neuesten Stand der Videotechnik zu verewigen. Nach dem Besichtigen einiger seiner Arbeiten war klar, das man sich diesbezüglich beruhigt zurücklehnen konnte.
Mittlerweile waren alle Tickets gedruckt, die Listen geschlossen und die Nachrücker benachrichtigt. Es konnte los gehen.
=== Kapitel 2 ===
Der Tag


[[Kategorie:Berichte]]
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Version vom 28. September 2010, 15:29 Uhr

Wobstock 2007(Maxi)

Hinter den Linien von Maxi Graumaus


Kapitel 1

Neue Freundschaft

Sommer 2006 auf Römö, Maxi Graumaus war trotz seiner altersbedingten Arthrose guter Dinge, denn die Brüder aus der Gilde der Bullimäuse, nördlicher Bezirk, unter Führung von Dirk Leuchtmaus hatten ihn und seine Süssmaus, eingeladen am jährlichen Drachenfest teilzunehmen. Es waren eine Menge neuer Mäuse dabei, u.a. die Ergermaus, Hasimaus, Lelomäuschen und viele andere. Am Ende des Treffens telefonierte die Leuchtmaus mit der großen Doppelmaus, die sich gerade auf Urlaub, im schönen Dänenmausland befand, und fragte nach, ob er für das nächste Wochenende eine etwas zerzauste Stadtmaus mitbringen könne. Da die Doppelmaus von Natur aus sehr gutmütig ist und immer nur das Beste von anderen Mäusen denkt, war die Einladung perfekt. Bei klarer Luft und gutem Essen verbrachten die Mäuse ein herrliches Wochenende zusammen. Man konnte sich auf Anhieb gut riechen.

Maxi Graumaus

In den folgenden Monaten hörte man nicht viel von einander. Die Graumaus war schwer angeschlagen und musste seine alten Knochen beim Prof. Mausmacher operieren lassen. Während der anschließenden Rehabilitation hatte unsere Graumaus viel Zeit zum Lesen, hauptsächlich dadurch das sie immer noch nicht schlafen konnte. Und so ergab es sich, das er von seinem neuen Freund Doppelmaus mitbekam, dass der die Idee hatte, ein Mäusetreffen der Bullimäuse in der Bullistadt zu organisieren. Mein Gott, dachte sich die Graumaus, die einiges an Erfahrung auf diesem Gebiet hat. Der ist ja völlig bekloppt, schoss es dem Mäuserich durch den Kopf. Der hat bestimmt keine Ahnung was da auf ihn zukommt. Sei es drum, du kannst ja gut Brüllen und mit dem Trommeln ist es auch noch ganz gut. Dann hilfst du mal ein bissle nach! Gesagt, getan, die Nächte waren immer noch lang und das lenkt ganz gut von den Schmerzen ab. Graumaus trommelte was das Zeug hielt und sehr schnell wurde klar, das die Geister die man rief, das übliche Interesse bei den Bullimäusen zu übersteigen drohte. Es war an der Zeit zu telefonieren: Irgendwann, zwischen Abendbrot und Tagesschau, telefonierten die beiden Mäuse. Neben dem Hallo und wie geht’s dir, kam man schnell auf den Punkt.

Doppelmaus

Die Doppelmaus erzählte von seiner Idee, nicht nur ein Treffen zu organisieren, sondern vielmehr einen Besuch im Bullimuseum damit zu verbinden. Außerdem wäre es doch Klasse die repräsentativen Hallen der Ratcity gleich mit zu besichtigen. Doppelmaus hatte bereits erste Kontakte zu den Verantwortlichen in der Ratcity und im

Bullimuseum geknüpft. Eigentlich eine gute Idee, dachte sich die Graumaus, nur alles an einem Tag und dann noch die An- und Abreise. Ob sich der Aufwand wohl lohnen würde? Ok, was soll’s, du hast schon wildere Sachen gemacht, dachte sich die Graumaus und sagte seine Teilnahme zu. Im Hinterkopf schmiedete er bereits Strategien, wie er seine Süssmaus von dem Plan überzeugen könne. Dann berichtete er von seinen Erfahrungen bei den Minimäusen. Dort ist die Graumaus als Moderator tätig und hat das Treffen der Miniasten mit über 300 Kleinstrollern an der Düssel organisiert. Schnell war klar, das es mit einem Aufruf nicht getan sein wird. Die Logistik musste stimmen, zumal die Mäuse aus allen Teilen der Bundesrepublik Mausland dorthin kommen würden. Schnell war klar das die beiden auf der selben Frequenz funkten und man gut miteinander können würde. Im Hintergrund grummelten bereits die „Süßen“, ob des langen Gespräches. Die kuschelige Nachtruhe unter der Decke war damit gelaufen – und es sollten noch viele weitere Folgen! Wir könnten doch in Kolonne fahren! Diese Ansage stand plötzlich im Raum. Daraufhin meldeten sich einige rechtsbewanderte Mitglieder und gaben zu bedenken, dass Kolonnenfahrten ohne Genehmigung doch verboten seien. Das ist was dran, dachten sich die beiden, wollten aber von dem Gedanken nicht ablassen. So wurde das Kind kurzerhand in Konvoi umgetauft.

Doppelmaus hatte bereits mit Hannomaus einen Helfer, der ihn bei der Erstellung der Karten tatkräftig unterstützen wollte. Damit konnten die Rollen erst einmal verteilt werden. Es ergab sich wie von selbst. Das Hannomaus sich auf den Verkauf und die Karten konzentrierte war klar, zumal man bis zur letzten Sekunde mit Änderungen zu rechnen hatte, was dann auch eintrat. Einige Mäuse aus der Gemeinde boten Ihre Hilfe an, was auch gern angenommen wurde. So entstand sehr schnell ein Team, in dem jede Maus ihren Bereich beackerte. Wider erwarten gab es in der ganzen Zeit so gut wie keine Verständigungsschwierigkeiten, obwohl alle 3 in unterschiedlichen Orten ihre Heimat hatten. Regelmäßige Telefonate und ein Rat hier, ein Hinweis da, und es lief perfekt. Doppelmaus lies allen bei der Umsetzung freie Hand und konzentrierte sich darauf die Teilnehmer zu betreuen und die Verabredungen mit den artverwandten, aber wesentlich größeren und mächtigeren Ratten in der Bullistadt zu konkretisieren. Die Verabredungen mit der Museumsratte und der Blonden aus der Ratcity verliefen außerordentlich vielversprechend und man sagte der Doppelmaus die volle Unterstützung zu. Das Wetter wurde immer wärmer und die Mäuse dachten schon daran, ob man nicht vielleicht auf einem Campingplatz übernachten sollte. Dies ist im übrigen einer der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen im Mäuseland.

Mit der Temperatur stieg auch die Hitze in den Gemütern der Mausschaft. Während sich die einen unbändig auf das bevorstehende Ereignis freuten, machten andere in demonstrativem Desinteresse. Der Zug rollte und war nicht mehr aufzuhalten. Es ging in die heiße Phase! Unter den Mäusen entstand ein regelrechter Hyp. Jede wollte dabei sein. Die Doppelmaus war nun vollzeitig damit beschäftigt, alle Anmeldungen geordnet auf die Reihe zu bekommen. Mehrmals musste die Frage der Verpflegung, die im übrigen für Mäuse sehr sehr wichtig ist, neu überdacht werden. Letztlich sagte die Verwaltung der Ratcity zu, dass die Mäuse in ihrem größten Restaurant exklusiv verpflegt werden sollen. Dort wäre dann ein Buffet vorhanden und für die Feierstunde mit Lautsprechern und Tischen würde gesorgt werden. Letzteres beruhigte Graumaus ungemein. Somit war ein wichtiges Teilstück geregelt. Dachte die Maus jedenfalls. Hinter den Kulissen hatten sich die Nordmäuse darüber verständig der Doppelmaus und seiner „Liebsten“ eine Überraschung zu bereiten. Ohne das die Doppelmaus etwas davon wusste herrschte ein reger Postverkehr zwischen den Beteiligten. Man einigte sich schließlich auf ein Geschenk für beide, welches dann die Graumaus bei der Feier überreichen sollte. Damit wurden auch die Thüringer Kugelmäuse mit ins Boot geholt. Die Idee kam so gut an, das Majamaus sich entschloss, eine eigene Kollektion zu entwerfen und der Mausgemeinde anzubieten. Graumaus war Anfangs dagegen, weil es ja geheim bleiben sollte. Letztlich war

er den Charme der Majamaus erlegen und das war gut so. Die Mausshirts wurden gekauft wie verrückt. Angesichts des übergroßen Interesses musste das Programm mehrmals angepasst werden. Die Koordination mit der Museumsratte lief hervorragend. Letztere mobilisierte alle ihre Mistreiter und verdonnerte sie zum Wochenenddienst. Graumaus hatte die Aufgabe die Wägelchen der Mäuse auf dem Museumsparkplatz zu verstauen. Da er jedoch nur eine schlechte Luftaufnahme vom Geheimdienst zugespielt bekam, war es lange nicht klar, ob dies alles so klappen würde. Erst als die Zaudermaus und die Pflegemaus dort vor Ort das Terrain in Augenschein nahmen war klar, das lediglich 88 Wägelchen hätten kommen dürfen. Vollends in Panik machte sich die Graumaus daran, anhand der Fotos, welche die Zaudermaus besorgt hatte, höchst komplizierte Berechnungen anzustellen, wie das Problem zu lösen sei, da ja bereits jetzt abzusehen war, dass der von der Doppelmaus erstellte Zeitplan überhaupt nicht einzuhalten war. Graumaus erfuhr von der Museumsratte, das der Plan das zweite Tor zu öffnen, um alle Mäuse schnell unter zu bringen, daran scheitern könnte, dass der Schlüssel für das Tor verloren gegangen sei und das Tor seit Jahren nicht mehr genutzt wurde. Alle Mühe umsonst, dachte die Graumaus, die gerade allen Mäusen mitgeteilt hatte, wie die Anfahrt zu bewerkstelligen sei. Viele hektische Telefonate waren nötig, bis der Schlüssel letztlich gefunden wurde und das Tor mittels einer Ölkanne in einen benutzbaren Zustand versetzt wurde.

Damit konnte dieser Teil zur praktischen Durchführung an die Funkmaus abgegeben werden. Die Funkmaus stellte dafür ein eigenes Team zusammen und versprach dies alles exakt nach Vorgabe umzusetzen, was für ihn kein Problem sei, da er ja ohnehin die beste Funkausrüstung habe und noch Videoaufnahmen machen wollte. Maxi Graumaus war erleichtert. Mittlerweile telefonierte er täglich mehrmals mit der Doppelmaus.

Thorten Funkmaus

In der Zentrale in Mauseburg wurde es mittlerweile richtig hektisch. Die Anmeldungen überschlugen sich. In einem Telefonat einigten sich Graumaus und Doppelmaus darauf, dass der Anmeldeschluss vorverlegt werden muss. Die Umstände ließen einfach nicht mehr zu. Grund dafür war in erster Linie der Parkplatz und das fehlende Rattenpersonal im Museum. Der Parkplatz war

inzwischen von 88 auf 149 möglichen Wägelchen umfunktioniert worden und alle Sicherheitsvorschriften konnten eingehalten werden. Mit über 1500 Postings der Orgamäuse in den letzten 4 Wochen war der Ausstoß an Text so enorm angestiegen, dass Doppelmaus das eine oder andere Mal um Hilfe schreien musste. Da keiner der Akteure zur Administration der Mausgilde gehörte, zeigte sich deutlich, dass erweiterte Rechte, bei der Kommunikation im Mausforum, unabdingbare Voraussetzung für ein ordentliches Arbeiten sein müssten. Dieses Manko wurde in aller Stille durch Stefan die Schraubmaus und den Herrn Maus von und zu Mohrberg ausgeglichen. Doppelmaus, mittlerweile zum „Sir“ geadelt, erhöhte seine Rotationsgeschwindigkeit um das sechsfache, als sich die Ratten bei ihm meldeten und ihr Befremden darüber zum Ausdruck brachten, das sich eine Maus dort gemeldet habe, die mit der Sperrung der Anmeldeliste ganz und gar nicht einverstanden war. Erhebliche Unruhe war die Folge. Nach ein paar Telefonaten war die Sache schnell wieder aus der Welt. Da die Resonanz so gewaltig war und sich abzeichnete, dass diese Veranstaltung alle bisherigen Treffen in den Schatten stellen würde, dachte sich die Graumaus, das man dort auch Flagge zeigen sollte und bestellte kurzerhand bei der Majamaus eine Fahne mit dem Emblem der Mausgilde. Wir werden den Ratten schon zeigen wer wir sind und außerdem ist das eine hübsche Dekoration im zugesagten Festsaal, dachte sich, die mittlerweile von der Euphorie angesteckte, Altmaus.

Immerhin kaufen wir bei den Ratten ja unsere Wägelchen und jeder einzelne von uns musste für seinen Karren sehr hart und lange arbeiten. Zugegeben, die dort gebauten Wägelchen sind wirklich rattenscharf. Die Ratten wollen uns ja schließlich als zahlende Kunden behalten und werden daher auch ein Eigeninteresse daran haben. Soweit die Theorie! Zwischenzeitlich nahm auch die Rattizei Notiz von der Sache und sagte zu, die Mäuse auf ihrem Weg vom Museum zur Ratcity zu begleiten und die Strecke abzusperren. Graumaus schickt sogleich die Pläne mit der Wegbeschreibung an die Rennleitung. Wieder ein Punkt vom Tisch. Die Bitte der Doppelmaus um Unterstützung bei der Anfahrt wurde leider abgelehnt. Zeitgleich erhielt Mick the Rat, seines Zeichens Chef des Parkraums von Ratcity, die kompletten Pläne der Parade mit Aufstellanweisung für die Mausparade. Auf Nachfrage von Graumaus teilte Mick mit, das die Pläne so nicht zu realisieren seien, da der Platz kürzlich vollkommen neu gestaltet wurde, damit auch behinderte Mäuse bevorzugt parken können. Die Übersendung der geänderten Pläne dauerte nochmals 2 Tage und etliche Telefonate waren nötig. Die Zeit wurde knapp. Über Nacht musste der Plan geändert werden, denn schließlich waren noch mehrere hundert Mäuse zu informieren. Die Bestätigung dieser Pläne wurde komplett vergessen und man musste auf die Aussage vertrauen: „ Wir machen das schon“.

Map

Zu allem Überfluss sagte Synchromaus per SMS bei der Graumaus seine Teilnahme ab, da er überraschend früher den geplanten Umzug aufs Land, realisieren könnte. Graumaus versprach das intern zu regeln, um die Doppelmaus nicht weiter zu belasten - und machte damit einen folgenschweren Fehler. In vorauseilendem Gehorsam meldete die Jokermaus sowohl sich als auch die Synchromaus bei der Doppelmaus ab, so das dieser nur endgültig den Überblick verlor. In dem Bewusstsein, an der vertrackten Situation nicht ganz schuldlos zu sein, entschloss sich Graumaus dazu, seinerseits die Teilnahme abzusagen, um so den versprochenen Platz für einen Nachrücker frei zu machen. Doppelmaus hatte ja zwischenzeitlich die frei werdenden Plätze an Nachrücker vergeben. Nach einigem Hin und her war dann die Situation geklärt und jeder der wollte, konnte auch mitfahren.

Die anderen Protagonisten widmeten sich voll ihren zugedachten Aufgaben. Immer neue Ideen wurden geboren. Die viel zu kleinen Postfächer der Akteure quollen über und über vor Anfragen, Ratschlägen und Hinweisen. Der halbe Tag ging bereits dafür drauf, um alles halbwegs zu lesen. Die magentafarbene Rattenkom freute sich über ungeahnt hohe Rechnungen. Hannomaus hatte sich mittlerweile dazu entschlossen seine kleine Druckerei zur Produktion von Teilnehmertickets auf 24 Stunden Betrieb umzustellen. Flehendlich bettelt er um Daten: Input, Input, Input!

Hannomaus Ergerschlumpf

Irgendwann in diesem Gewusel, es war so gegen halb zwei Uhr morgens, hatte unsere Mäuse die Zeit mal in sich zu gehen und das bisher Geschehene zu reflektieren. Dabei wurde den Hauptakteuren klar, dass sie im Moment für nichts anderes Zeit hatten als für dieses Ereignis. Ihre eigenen kleinen Geschäfte blieben verwaist liegen. Zudem wurde über die Kosten für Porto, Telefon und etlichen anderen Ausgaben bisher kein Wort verloren. Wie auch von Anfang an waren sich alle einig, dass es dies Wert sei und eine solche Diskussion jetzt nicht nutzbringend wäre. Mehr noch, es hatte niemand Lust darüber zu reden. Was bezahlt werden muss, muss bezahlt werden – und gut is! Tue Gutes und Rede darüber, einer der Weisheiten aus Graumaus bisherigem Leben als Nachrichtenverbreiter, durfte bei einem derartigen Auflauf nicht vergessen werden. Bereits durch das Trommeln im Mäuseforum warm geworden, wurden Texte verfasst, Bilder gesucht und alles für den Tag X vorbereitet. Da die Mausgilde ja nur zu Gast bei den Ratten in der Bullistadt waren, mussten die Ratten auch gefragt werden, ob man sie benennen durfte. Graumaus setzte sich mit dem Chefpropagandisten der Ratcity Dr. Schirmratt in Verbindung, der sich ein Vetorecht vorbehielt. Es wurde eine volle Unterstützung durch seine Abteilung zugesagt. Im Gegenzug erhielt die Ratcity alle Informationen vorab. Es sollte eigens ein Mitarbeiter für die Presse abgestellt werden und man wird seinerseits über den internen Verteiler für Verbreitung der Nachricht über die Veranstaltung sorgen. Soweit so gut, dachte sich Graumaus, aber eigentlich

interessiert sich niemand für ein Mäusetreffen, draußen in der großen Welt. Zu diesem Thema gibt es noch einen anderen Spruch, der sich auch hier bewahrheiten sollte:

Es gibt nicht Gutes, außer man Tut es – Selbst!

Frisch ans Werk wurden weitere Infos und Texte verfasst und ab da stand die Elektropost nicht mehr still. Über 100 Briefe trug Graumaus und seine Süssmaus zur Post. Das hatte sich mittlerweile auch bei den Mäusen herum gesprochen und einige Mäuse kamen von sich aus auf die Graumaus zu und boten ihre Hilfe an. Dieser Eifer wurde dann auch belohnt.´

Zeitung

Die Freude darüber erhielt schnell einen Dämpfer als man bei den Ratten nachfragte, was denn nun veranlasst worden wären. Stolz präsentierten ihm die Ratten einige Zeitungsausschnitte, deren Texte unserer Graumaus sehr vertraut waren. Auf heftiges Drängen hin, erhielt die Graumaus eine Kopie des Textes aus der Ratcity. Dieser war ihm auch wohl vertraut. Es fehlte jedoch jeglicher Hinweis auf die Gilde. Als sich dann ein Journalist bei der Graumaus beschwerte, das man in der Ratcity so gut wie nichts von dieser Veranstaltung wüsste, nahm die Graumaus das zum Anlass sich seinerseits bei Dr. Schirmratt zu beklagen. Letzterer sagte Besserung zu und verwies wiederum auf die eigens dazu abgestellte Mitarbeiterin. Die Museumsratte dagegen hatte, aus eigenem Antrieb heraus, einen Bericht auf die Internetseite gestellt, worüber sich die Graumaus sehr freute. Des Geplänkels Leid, schob die Graumaus das ungute Gefühl beiseite, freute sich über die Reaktionen und konzentrierte sich auf den unmittelbar bevorstehenden Tag X. Dieses ganze hatte nun schon weite Kreise gezogen und blieb dem Gründer der Gilde nicht verborgen. Kurz entschlossen griff er zum Telefon und rief die Graumaus an: „ Hallo, hier ist T. J. Obermaus“, schallte es sanft aus der Muschel. T.J., wer?“ entgegnete die Graumaus, in der Annahme, das ein weiterer Ratschlag auf ihn einprasseln würde.

„Ich bin der Gründer der Gilde und Betreiber des Forums“, entgegnete dieser verständnisvoll. Die Graumaus hatte bereits im Buschfunk vernommen, das die Gründermaus auch dabei sein wollte und hatte bereits dafür einen, der mittlerweile raren Plätze reserviert. Schnell kam man ins Gespräch, wobei es der Gründermaus darum ging, wer hinter der ganzen Aktion steckt und was damit bezweckt werden sollte. Anfängliche Unklarheiten waren schnell ausgeräumt und das Gespräch entwickelte sich zu einem regen Gedankenaustausch über die Gilde und seine Mitglieder. Einige Stunden und diverse Rauchwaren später, hingen die Öhrchen der Graumaus bis auf den Fußboden herunter und die Maus viel erschöpft ins Bett. An Arbeiten war in dieser Nacht nicht mehr zu denken. Viel war nicht mehr zu tun. Nur noch der Termin bei Oli Surfmaus, der den Kontakt zu einer erfahrenen Kameramaus vermittelt hatte. Die Kameramaus hatte Lust darauf, seine Erfahrung und sein Wissen mit in die Wagschale zu werfen und erklärte sich bereit das Konzept auf dem neuesten Stand der Videotechnik zu verewigen. Nach dem Besichtigen einiger seiner Arbeiten war klar, das man sich diesbezüglich beruhigt zurücklehnen konnte. Mittlerweile waren alle Tickets gedruckt, die Listen geschlossen und die Nachrücker benachrichtigt. Es konnte los gehen.


Kapitel 2

Der Tag